Bei einem Wahlkampfauftritt in Butler (Pennsylvania) gab es am Samstagabend Schüsse auf Donald Trump. Inzwischen teilte er mit, es gehe ihm gut.
Der mutmaßliche Schütze wurde von Sicherheitskräften erschossen. Die US-Behörden identifizierten ihn als Thomas Matthew Crooks. Über die Motive des 20-jährigen weißen US-Bürgers ist bisher
nichts bekannt.
US-Bischöfe sorgen sich um die gesamte Gesellschaft
Die katholischen Bischöfe der USA haben die Schüsse auf Ex-Präsident Donald Trump verurteilt und zum Gebet für den Frieden aufgerufen.
"Gemeinsam mit meinen bischöflichen Mitbrüdern verurteilen wir die politische Gewalt und beten für Präsident Trump und diejenigen, die getötet oder verletzt wurden", erklärte der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Erzbischof Timothy Broglio: "Wir beten auch für unser Land und für ein Ende der politischen Gewalt, die niemals eine Lösung für politische Meinungsverschiedenheiten ist."
Auch zahlreiche weitere US-Kardinäle und Bischöfe riefen in persönlichen Statements zum Gebet auf und äußerten ihre Sorge über mögliche Folgen für den US-Wahlkampf und die gesamte Gesellschaft. Vor kurzem hatten die US-Bischöfe eine Erklärung zur politischen Gewalt veröffentlicht.
Darin hatten sie "alle Christen und Menschen guten Willens" aufgefordert, auf politische Gewalt zu verzichten und stattdessen durch Dialog und die Suche nach Gerechtigkeit "das zu verfolgen, was zum Frieden und zur gegenseitigen Stärkung führt".
Auch Präsident Biden ruft zum Gebet auf
US-Präsident Joe Biden erklärte, er sei dankbar zu hören, dass Trump in Sicherheit sei und dass es ihm gut gehe: "Ich bete für ihn und seine Familie und für alle, die bei der Kundgebung waren", fügte er hinzu:
"Es gibt keinen Platz für diese Art von Gewalt in Amerika. Wir müssen uns als eine Nation vereinen, um sie zu verurteilen".
Steinmeier fordert die Ächtung von Gewalt
Bundespräsident Frank Walter Steinmeier hat der Familie des getöteten Mannes kondoliert. "Gewalt darf keinen Platz haben in unserer Demokratie - nicht in Amerika, nicht bei uns", betonte er am Sonntag in Berlin:
"Wir alle können dazu beitragen: Ächten wir Gewalt in der politischen Auseinandersetzung! Drängen wir Hass und Hetze zurück aus Wahlkämpfen und Debatten!"
Die Demokratie vertrage scharfe Kontroversen, fügte er hinzu: "Aber Gewalt zerstört Demokratie. Donald J. Trump und den Verletzten wünsche ich baldige Genesung. Mein tiefes Beileid gilt der Familie des Todesopfers des Anschlags."
NRW-Ministerpräsident sieht Anschlag auf Demokratie
Der Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst (CDU), verurteilt das Attentat auf Donald Trump. In der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Sonntag) sprach Wüst von einem "Anschlag auf die Demokratie" und wünschte dem Politiker und früheren US-Präsidenten baldige Genesung von den Schussverletzungen.
"Der Tod eines Zuschauers, die weiteren Verletzten, machen tief betroffen. Gewalt in der politischen Auseinandersetzung ist in keiner Weise vereinbar mit den Werten, die die USA und Europa teilen."
Sigmar Gabriel warnt vor weiteren Gefahren im US-Wahlkampf
Der frühere deutsche Außenminister und Chef der Atlantikbrücke, Sigmar Gabriel (SPD), bezeichnete in der Zeitung den Mordanschlag auf den republikanischen Präsidentschaftskandidaten Donald Trump als "katastrophale Entwicklung" und warnte vor weiteren Gefahren im US-Wahlkampf.
Gabriel mahnte, dass konkurrierende demokratische Parteien und Politiker sich immer nur als gleichberechtigte demokratische Wettbewerber verstehen und nie zu echten Feinden werden dürften.
"Denn diese Feindschaft produziert auch radikalisierte Anhängerschaften", sagte Gabriel. Was in Wahrheit Gewalt sei, werde in den Augen radikalisierter Anhänger zur "Rettung der Nation". "Die größte Gefahr Amerikas ist nicht, wer der nächste US-Präsident wird, sondern dass beide Seiten die Wahl des politischen Gegners nicht akzeptieren könnten."