"Ohne sie würde in einigen armen und instabilen Regionen das Gesundheits- oder Bildungswesen zusammenbrechen", so der Präsident des kirchlichen Missionswerks am Freitag in Aachen.
Zugleich seien die Ordensfrauen selbst von Überforderung, Ausbeutung und Missbrauch bedroht. "Um das zu ändern, brauchen sie dauerhaft professionelle Qualifizierung und Begleitung, Strukturen müssen sich verändern", so Bingener.
Missio appellierte an die deutsche Politik, sich stärker für Religionsfreiheit und den interreligiösen Dialog einzusetzen. "Viele Angehörige religiöser und ethnischer Minderheiten in Afrika, Asien und im Nahen Osten leiden unter religiösem Fundamentalismus, Nationalismus, Hassrede und autoritären Regimen. Sie brauchen unbedingt mehr Unterstützung aus der Politik in Deutschland und Europa", betonte Bingener.
Anteil von Spenden geht zurück
Missio Aachen förderte nach eigenen Angaben im vergangenen Jahr rund 1.300 kirchliche Projekte im globalen Süden. Dafür standen laut Jahresbericht etwas mehr als 49,8 Millionen Euro zur Verfügung. Knapp 41,7 Millionen Euro flossen in Projekte der Seelsorge, Sozialarbeit, Qualifizierung des Personals und Infrastruktur in 50 Ländern, sowie in die weltkirchliche Bildungsarbeit in Deutschland.
Die Mittel für Aus- und Weiterbildung in der Auslandsarbeit wurden von knapp 10,9 Millionen Euro auf etwas mehr als 13,4 Millionen Euro erheblich erhöht. Davon profitierten vorrangig Ordensfrauen, so das Hilfswerk.
Die missio-Einnahmen in Höhe von rund 49,8 Millionen Euro bewegten sich auf dem Vorjahresniveau. Der Anteil der Spenden und Gottesdienst-Kollekten ging aber um knapp 1,5 Millionen Euro auf rund 22,3 Millionen Euro zurück. Knapp 13,9 Millionen Euro stammen aus Kirchensteuermitteln. Bingener sagte dazu, er halte es für sehr wichtig, dass die katholische Kirche angesichts der großen weltweiten Herausforderungen weiterhin ihre Solidarität mit den Ortskirchen in Afrika, Asien und Ozeanien dauerhaft zeige.