Betrugsskandal bei Caritas in Luxemburg schlägt hohe Wellen

61 Millionen Euro veruntreut?

In Luxemburg ist das Entsetzen groß. Nach aktuellem Stand ist ausgerechnet ein kirchliches Hilfswerk um sehr viel Geld betrogen worden. Der Diebstahl schlägt hohe Wellen. Sogar der Ministerpräsident meldet sich zu Wort.

Symbolbild Geldscheine in einem Umschlag / © Epic Vision (shutterstock)
Symbolbild Geldscheine in einem Umschlag / © Epic Vision ( shutterstock )

Zu dem millionenschweren Betrugsfall bei der luxemburgischen Caritas will das Erzbistum Luxemburg vorerst keine Stellungnahme abgeben.

Die Justiz arbeite intensiv an einem Dossier, hieß es von dort am Donnerstag auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Am vergangenen Freitag war bekannt geworden, dass eine Mitarbeiterin des Hilfswerks 61 Millionen Euro veruntreut haben soll.

Altstadt von Luxemburg / © Mikalai Nick Zastsenski (shutterstock)
Altstadt von Luxemburg / © Mikalai Nick Zastsenski ( shutterstock )

Der Diebstahl schlägt im Großherzogtum hohe Wellen. Ministerpräsident Luc Frieden betonte, dass der Staat vorläufig "keinen Euro" an die Caritas zahlen werde. Man wisse nicht genau, wer und wie viele Menschen in den Diebstahl involviert seien, sagte er nach Informationen des "Luxemburger Worts" (Donnerstag). Weiter sagte Frieden: "Die Regierung hat kein Vertrauen in die aktuellen Strukturen. Wir verlangen einen zwischenzeitlichen Verwalter, der uns als Ansprechpartner dient."

Caritas will Prüfung veranlassen

In einer Stellungnahme sagte Caritas Luxemburg, die eigenen Angaben zufolge 500 Mitarbeiter hat, eine Prüfung solle ergeben, "wie eine Veruntreuung von Geldern dieses Ausmaßes und über einen Zeitraum von fast sechs Monaten möglich war". In Sozialen Medien wurde auch der Rücktritt von Caritas-Direktor Marc Crochet gefordert. In einem Interview mit dem Sender RTL sagte er, man sei "betrogen und benutzt" worden.

Geldscheine / © Theera Disayarat (shutterstock)

Nach Informationen des "Luxemburger Worts" hatte die Staatsanwaltschaft am Freitag zunächst bekannt, dass eine Untersuchung über die Veruntreuung von 61 Millionen Euro durch eine Caritas-Mitarbeiterin eingeleitet worden sei. Eine Person wurde am Montag in Gewahrsam genommen, nachdem sie sich bei der Polizei gestellt hatte.

Quelle:
KNA