Papst Franziskus hat den weltweiten Waffenhandel scharf verurteilt. "Während viele Menschen auf der Welt unter Katastrophen und Hunger leiden, produzieren und verkaufen wir weiterhin Waffen und verbrennen Ressourcen, was große und kleine Kriege anheizt", sagte er am Sonntag beim Mittagsgebet auf dem Petersplatz.
"Das ist ein Skandal, den die internationale Gemeinschaft nicht dulden sollte und der dem Geist der Geschwisterlichkeit der gerade begonnenen Olympischen Spiele widerspricht", so Franziskus.
Mahnung zur Waffenruhe
"Vergessen wir nicht: Krieg ist eine Niederlage!", unterstrich das Kirchenoberhaupt. In den letzten Tagen hatte der Papst immer wieder die Olympische Waffenruhe angemahnt, die während der antiken Spiele galt.
Erstmals seit Monaten rief er beim Mittagsgebet nicht eigens zum Gebet für die Ukraine, Israel, Palästina und Myanmar auf.
Bereits vor Beginn der Olympischen Spiele hatte er eine weltweite Waffenruhe gefordert. "Während der Frieden in der Welt ernsthaft bedroht ist, wünsche ich von Herzen, dass alle den #OlympischenFrieden respektieren in der Hoffnung, die Konflikte zu lösen und die Eintracht wiederherzustellen", schrieb er am Donnerstag im Kurznachrichtendienst X.
"Gott erleuchte die Gewissen der Machthabenden", so das Kirchenoberhaupt mit dem Hashtag #Paris2024.
Auch andere Persönlichkeiten schlossen sich dem Appell an, der jedoch bislang weitgehend verhallt ist.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron setzte auf die Vermittlung des chinesischen Präsidenten Xi Jingping, um Russland zu einer Unterbrechung des Krieges in der Ukraine zu bewegen. Russland wies trotz einer Resolution der UN-Generalversammlung die Forderung nach einem Waffenstillstand zurück und spricht von einer politischen Instrumentalisierung des Sports. Russische Sportler dürfen nur unter neutraler Flagge antreten.
Bis zu 10.500 Teilnehmer aus 204 Nationen treten bei den Olympischen Sommerspielen vom 26. Juli bis 11. August in Paris an. Vom 28. August bis 8. September folgen die Paralympischen Wettbewerbe.