Antike: Nur Priesterinnen als Zuschauerinnen
Nur Männer durften in Griechenland an den Olympischen Spielen der Antike teilnehmen. Frauen durften auch nicht bei den Wettkämpfen zuschauen - einzig die die Priesterinnen des Demetertempels.
1900 Paris: Sonntags nicht zum Finale
Der US-Weitspringer Meyer Prinstein konnte aus religiösen Gründen nicht an dem sonntags ausgetragenen Finale teilnehmen, weil seine methodistische Universität ihm mit Exmatrikulation drohte. Sein Teamkollege Alvin Kraenzlein wollte zunächst auch verzichten, entschied sich jedoch anders - und gewann Gold.
1924 Paris: Sonntagspredigt statt Rennen
Der strenggläubige Christ Erik Liddell aus Schottland trat nicht beim 100-Meter-Lauf an, weil er an einem Sonntag stattfand. Stattdessen predigte an dem Tag in einer anglikanischen Kirche in Paris. Der Engländer Harold Abrahams gewann das Rennen. Im 200-Meter-Finale zeigte Liddell dann jedoch, wie schnell er ist, und gewann Gold.
1936 Berlin: Juden werden deportiert
Schon während der Propaganda-Spiele von Berlin wurde Menschen wegen ihrer Religion verhaftet. Jüdinnen und Juden wurden am Rande von Olympia nach Sachsenhausen gebracht. Das Konzentrationslager war nördlich von Berlin, abseits der Augen der ausländischen Presse gelegen.
1952 Helsinki: Nach zwei Pannen wird Radfahrer Priester
Der australische Radrennfahrer Russel Mockridge soll wegen zweier Reifenpannen bei den Spielen 1948 in London so frustriert gewesen sein, dass er die Karriere an den Nagel hängte und Priester wurde. Für die Spiele in Helsinki wurde er zu einer Rückkehr überredet und gewann zwei Goldmedaillen.
2004 Athen: Priester bedrängt Marathonläufer
Der katholische irische Priester Cornelius "Neil" Horan drängte beim Marathon den Führenden, Vanderlei de Lima aus Brasilien, von der Strecke. Der Läufer wurde nur Dritter, erhielt aber später die Pierre-de-Coubertin-Medaille für "besonderen Sportsgeist". Priester Horan, der das nahende Ende der Welt predigt, wurde 2005 von der Kirche entlassen.