Es sei der größte bisher gefundene Steinbruch aus dieser Zeit, teilte die israelische Altertumsbehörde am Donnerstag mit.
Die bisher freigelegte Fläche umfasst demnach rund 3.500 Quadratmeter, stelle aber nur einen Teil des Steinbruchs dar. Die
Ausgrabung gebe einen Einblick in die Vergangenheit Jerusalems in seiner Blütezeit, kurz bevor die Römer die Stadt im Jahr 70 n. Chr. zerstörten.
Aus der Zeit des Zweiten Tempels
Bei der Grabung sei unter anderem ein Steinwerkzeug gefunden worden, das nach dem jüdischen Religionsrecht nicht unrein werde und von der jüdischen Bevölkerung zu Zeiten des Tempels häufig verwendet worden sei. Ferner wurde ein steinernes Reinigungsgefäß gefunden, wie es der jüdischen Gemeinde in der Zeit des Zweiten Tempels diente.
In dem Steinbruch wurden nach Angaben der Grabungsleiter vor allem Steinplatten gewonnen. Sie waren etwa 2,5 Meter lang und 1,2 Meter breit und hatten Gewicht von rund 2,5 Tonnen. Das zeuge wahrscheinlich "von ihrer beabsichtigten Verwendung in einem der vielen königlichen Bauprojekte Jerusalems" unter der Herrschaft von König Herodes dem Großen (37 bis 4 v. Chr.) und seinen Nachfolgern. Während dieser Zeit seien auch etliche öffentliche Gebäude wie Paläste und Festungen entstanden, was zu einem "enormen Bedarf an hochwertigen Bausteinen" geführt habe.
"Mit der gebotenen Vorsicht kann man davon ausgehen, dass zumindest einige der hier gefundenen Bausteine dazu bestimmt waren, als Pflastersteine für die Straßen Jerusalems in dieser Zeit verwendet zu werden", so die Grabungsleiter. Bei Ausgrabungen im Süden der Jerusalemer Altstadt sei eine aus derselben Zeit stammende Straße freigelegt worden, deren Pflastersteine dieselben Maße hätten.