Vatikan kritisiert nach einer Woche Olympia-Eröffnungsfeier

Betrübt über einige Szenen

Die queeren Szenen bei der Olympia-Eröffnungsfeier haben viel Kritik ausgelöst. Über eine Woche lang äußerte sich der Vatikan nicht zur angeblichen Nachstellung des Letzten Abendmahls. Nun bezog der Heilige Stuhl Stellung dazu.

Vor den Olympischen Sommerspielen, Olympia Paris 2024, die olympischen Ringe sind vor dem Obelisk von Luxor auf der Place de la Concorde zu sehen. Foto: / ©  Michael Kappeler/dpa (dpa)
Vor den Olympischen Sommerspielen, Olympia Paris 2024, die olympischen Ringe sind vor dem Obelisk von Luxor auf der Place de la Concorde zu sehen. Foto: / © Michael Kappeler/dpa ( dpa )

Über eine Woche nach der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele in Paris hat sich der Vatikan zu der queeren Inszenierung geäußert. Der Heilige Stuhl sei betrübt gewesen über einige Szenen und könne sich nur den Stimmen anschließen, die in den vergangenen Tagen die Beleidigung vieler Christen und Gläubiger anderer Religionen beklagt hätten, heißt es in einer Mitteilung am Samstagabend.

"Respekt vor anderen"

Papst Franziskus an einem Schreibtisch / © Lola Gomez/CNS photo (KNA)
Papst Franziskus an einem Schreibtisch / © Lola Gomez/CNS photo ( KNA )

"Bei einem prestigeträchtigen Ereignis, bei dem sich die ganze Welt um gemeinsame Werte versammelt, sollte es keine Anspielungen geben, die die religiösen Überzeugungen vieler Menschen lächerlich machen", so das auf Französisch verfasste Schreiben weiter. 

"Die Meinungsfreiheit, die selbstverständlich nicht in Frage gestellt wird, findet ihre Grenze im Respekt vor anderen."

Bei der Eröffnungsfeier am vorvergangenen Freitag hatten Dragqueens mit Tänzern und Performern auf einer Brücke über der Seine eine an das letzte Abendmahl Christi mit seinen Jüngern erinnernde Szene
dargestellt. Die Inszenierung stieß international auf Kritik - vor allem von Kirchenvertretern. 

Der Veranstalter erklärte später, dass es sich bei der vorgespielten Szene nicht um eine Darstellung des Abendmahls, sondern eine Szene aus der griechischen Mythologie gehandelt habe.

"Das letzte Abendmahl" mit Dragqueens und Transgender-Model / © Screenshot
"Das letzte Abendmahl" mit Dragqueens und Transgender-Model / © Screenshot

Interreligiöses Treffen bei Olympia

Am Sonntag findet vor der Kathedrale Notre-Dame ein interreligiöses Treffen statt. Organisiert von der  katholischen Kirche in Frankreich mit Unterstützung des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) wollen Vertreter von Christentum, Judentum, Islam, Buddhismus und Hinduismus den Olympischen Frieden feiern.

Sport- und Olympiaseelsorge

Die deutsche Olympiamannschaft wird seit mehr als 50 Jahren bei Sommer- und Winterspielen von einem ökumenischen Seelsorgerteam begleitet. Ein katholischer und ein evangelischer Geistlicher bieten den Athleten, Trainern und Betreuern Gesprächsmöglichkeiten und Gottesdienstbesuche an. Auch bei den Paralympischen Spielen stellen die beiden großen Kirchen ein Seelsorgerteam, das den Sportlern mit Behinderung zur Seite steht. Bei den Universiaden, den Weltsportspielen der Studenten, reisen meist ebenfalls Seelsorger mit.

Zuschauerin bei den olympischen Spielen / © Hendrik Schmidt (dpa)
Zuschauerin bei den olympischen Spielen / © Hendrik Schmidt ( dpa )
Quelle:
KNA