Kirche gedenkt Politiker und Werder-Manager Lemke

Über 1.000 Trauergäste nehmen Abschied

Vertreter aus Kirche, Politik und dem Sport trauern in Bremen um den verstorbenen Politiker und Fußball-Funktionär Willi Lemke. Mit einem Gottesdienst verabschiedeten sich am Freitag über 1.000 Trauergäste von dem Verstorbenen.

Große Trauerfeier für Willi Lemke im Bremer Dom / © Carmen Jaspersen (dpa)
Große Trauerfeier für Willi Lemke im Bremer Dom / © Carmen Jaspersen ( dpa )

Propst Bernhard Stecker würdigte in einem Brief an dessen Witwe Lemkes Engagement auch für Anliegen der katholischen Kirche. "Willi Lemke war der katholischen Kirche in Bremen stets wohlgesonnen", schrieb Stecker laut Mitteilung des katholischen Gemeindeverbands Bremen am Freitag. Er dankte Lemke für dessen Einsatz für zwei katholische Schulen als Bildungssenator der Hansestadt.

Lob für Lemkes soziales Engagement

Ebenso lobte Stecker Lemkes Unterstützung für die Aktion der Bremer Sankt-Johannis-Schule zugunsten von Burkina Faso. Immer wieder habe er sich enthusiastisch in Begleitung bekannter Fußballspieler von Werder Bremen für das Spendensammeln engagiert. Dies hätten unzählige Eltern und Kinder erleben dürfen. "Chancengleichheit und die Verbindung von Bildung und Sport waren ihm dabei stets ein großes Anliegen", schrieb Stecker.

Der Politiker und Sportfunktionär von Werder Bremen starb am 12. August im Alter von 77 Jahren. 

Mehr als 1.000 Trauergäste nehmen Abschied

Mit einem Trauer-Gottesdienst im voll besetzten Bremer Dom haben sich am Freitag Angehörige, Wegbegleiter, Freunde sowie Vertreter aus Sport und Politik von Willi Lemke verabschiedet. Der langjährige Manager des Fußballbundesligisten Werder Bremen und SPD-Politiker habe sich unermüdlich für Gerechtigkeit und Frieden eingesetzt, "im Großen wie im Kleinen", sagte Pastorin Esther Joas in ihrer Predigt vor mehr als 1.000 Trauergästen, die aus Bremen und vielen Teilen Deutschlands gekommen waren. 

"Leidtragenden helfen, großzügig sein, das waren seine Stärken", sagte die evangelische Pastorin Joas und ergänzte, Willi Lemke sei immer guten Willens gewesen: "Sein Engagement war wie seine Schrittgeschwindigkeit: Man kam kaum hinterher."

Persönlichkeiten aus Politik und Sport würdigen Willi Lemke

Als politischer Freund sagte der Ex-Bundesaußenminister und ehemalige SPD-Bundesvorsitzende Sigmar Gabriel, Willi Lemke sei ein nahbarer und aufrichtiger Mensch gewesen. Streitbar habe er für ein besseres Leben für alle gekämpft. Sein Ziel: "Menschen stark machen, damit sie ihr Leben selbst in die Hand nehmen können."

Dabei seien für ihn Leistungsbereitschaft und Solidarität zwei Seiten einer Medaille gewesen. "In der heutigen ruppigen Gesellschaft können wir etwas mehr von diesem Willi Lemke gebrauchen." Er sei ein echter Menschenfischer gewesen, betonte Gabriel und sagte tröstend in Anlehnung an den Energieerhaltungssatz der Physik: "Keine Energie geht verloren, sie ändert nur ihre Gestalt."

Bremens ehemaliger Spieler und Direktor der deutschen Nationalmannschaft, Rudi Völler (l), und Otto Rehhagel, ehemaliger Werder-Trainer, kommen nach der Trauerfeier für Willi Lemke aus dem Bremer Dom. Der frühere Werder-Manager und Bremer Bildungssenator Lemke war am 12. August im Alter von 77 Jahren gestorben. / © Carmen Jaspersen (dpa)
Bremens ehemaliger Spieler und Direktor der deutschen Nationalmannschaft, Rudi Völler (l), und Otto Rehhagel, ehemaliger Werder-Trainer, kommen nach der Trauerfeier für Willi Lemke aus dem Bremer Dom. Der frühere Werder-Manager und Bremer Bildungssenator Lemke war am 12. August im Alter von 77 Jahren gestorben. / © Carmen Jaspersen ( dpa )

Zu den prominenten Gästen der Trauerfeier gehörte auch der Sportdirektor des Deutschen Fußball-Bundes, Rudi Völler, den Lemke einst als Spieler zu Werder Bremen gebracht hatte. Noch vor Beginn des Gottesdienstes sagte Völler zu Radio Bremen: "Mit Willi Lemke geht nicht nur eine Werder-Legende, sondern eine großartige Persönlichkeit für den gesamten deutschen Sport."

Als Manager von Werder Bremen feierte Willi Lemke Meisterschaften, Pokalsiege und sogar den Europapokal. Als SPD-Senator war er auch auf dem politischen Parkett im Land Bremen aktiv und wäre beinahe einmal Bürgermeister geworden. Von 2008 bis 2016 hat er sich als ehrenamtlicher Sonderbotschafter des UN-Generalsekretärs für Sport im Dienste von Frieden und Entwicklung engagiert.

Quelle:
epd , KNA