Diakonie-Chef Schuch fordert wehrhafte Demokratie

"Wir wollen weiter eine offene Gesellschaft"

Der Präsident der Diakonie, Rüdiger Schuch, ruft dazu auf, an den Werten einer offenen Gesellschaft festzuhalten. Er betont die Bedeutung einer wehrhaften Demokratie, auch wenn absolute Sicherheit nicht garantiert werden kann.

Diakoniepräsident Rüdiger Schuch / © Thomas Meyer (Diakonie Deutschland)

Der Präsident der Diakonie Deutschland, Rüdiger Schuch, hat seine Anteilnahme mit den Opfern des Attentats von Solingen bekundet und dazu aufgerufen, an den Werten einer offenen Gesellschaft festzuhalten. Schuch sagte dem Evangelischen Pressedienst (epd), was geschehen sei, "ist einfach nur schrecklich". Er fühle mit den Menschen, die Angehörige verloren haben oder weiter um diejenigen bangen, die schwer verletzt sind, sagte Schuch.

Offene Gesellschaft

"Wir brauchen eine wehrhafte Demokratie, die in der Lage ist, solche Angriffe abzuwehren", sagte der Diakonie-Chef und machte zugleich deutlich, dass dies nie hundertprozentig gelingen werde. Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) habe zu Recht daran erinnert, dass in den vergangenen Monaten eine ganze Reihe von Angriffen durch gute Polizeiarbeit verhindert worden seien.

"Wir wollen weiter eine offene Gesellschaft und eine liberale Demokratie sein", sagte Schuch. Dazu gehöre leider auch ein Risiko im öffentlichen Leben, das aber so weit wie möglich minimiert werden müsse.

Bei dem Solinger Stadtfest hatte ein Angreifer am Freitagabend mit einem Messer auf Besucher vor einer Bühne in der Innenstadt eingestochen. Er tötete zwei Männer und eine Frau. Acht Menschen wurden verletzt, vier von ihnen schwer. Das bis Sonntag geplante "Festival der Vielfalt" zum 650. Geburtstag der Stadt wurde daraufhin beendet. Die Anteilnahme in der Stadt ist groß.
 

Quelle:
epd