Erzdiözese Dhaka schließt nach Drohungen katholische Schulen

Einrichtungen unter Druck

In Bangladesch sind Christen und andere religiöse Minderheiten seit dem Sturz von der Premierministerin Sheikh Hasina im Visier der revolutionären Kräfte. Die Minderheiten gelten als Unterstützer ihrer Partei.

Statue der Maria mit Jesus vor der Holy Rosary Church in Dhaka / © Turjoy Chowdhury (KNA)
Statue der Maria mit Jesus vor der Holy Rosary Church in Dhaka / © Turjoy Chowdhury ( KNA )

Die katholische Kirche im mehrheitlich islamischen Bangladesch hat ihre Bildungseinrichtungen im Erzbistum Dhaka auf unbestimmte Zeit geschlossen.

Zuvor hatten Studentengruppen die Entlassung von Lehrern gefordert, die die abgesetzte Premierministerin Sheikh Hasina unterstützt haben sollen. Jyoti F. Gomes, Sekretär der katholischen Bildungsbehörde, sagte dem asiatischen Pressedienst Ucanews (Montag), Studenten "kommen in Gruppen in die Schulen und bedrohen uns. Sie fordern Rechenschaft über unsere Finanzen und die Suspendierung bestimmter Lehrer".

Um Schutz für die Schulen gebeten

Erzbischof Bejoy N. D'Cruze von Dhaka, Vorsitzender des katholischen Bildungsamtes, habe in einem Brief an den Bildungsberater der Interimsregierung, Wahiduddin Mahmud, um Schutz für die Schulen gebeten, berichtete Ucanews.

Die Lehreinrichtungen würden erst wieder geöffnet, wenn die "Missverständnisse" ausgeräumt seien und alle beteiligten Parteien eine Einigung erzielt hätten. Die Mitglieder der Übergangsregierung von Friedensnobelpreisträger Mohammed Yunus tragen den Titel "Berater" anstelle von Minister.

Bangladesch

Der ostasiatische Staat Bangladesch ist seit seiner Unabhängigkeit 1971 eine Parlamentarische Republik und Demokratie. Die Ungleichheit unter den rund 165 Millionen Bangladeschern ist sehr groß; viele leben in Armut. Wirtschaftliche, soziale und politische Benachteiligung erfahren vor allem Minderheiten aufgrund ihrer ethnischen, religiösen oder sexuellen Identität. Die patriarchale Gesellschaftsstruktur führt dazu, dass Frauen und Mädchen häufiger von Armut und Gewalt betroffen sind als Männer. Weltweit hat Bangladesch die höchste Heiratsrate von Mädchen unter 15 Jahren.

Rohingya in Bangladesch / © Zakir Hossain Chowdhury (dpa)
Rohingya in Bangladesch / © Zakir Hossain Chowdhury ( dpa )
Quelle:
KNA