Das katholische Hilfswerk missio Aachen warnt vor einer immer dramatischeren Lage für die Menschen im Libanon und fordert eine sofortige Waffenruhe. "Die Lage im Libanon war für die Menschen ohnehin schon schwierig, jetzt aber übersteigt sie das Erträgliche", betonte der Präsident des Hilfswerks, Dirk Bingener, am Mittwoch.
Durch die anhaltenden Kriegshandlungen zwischen Israel und der Hisbollah sei im Südlibanon neben der Infrastruktur auch die Olivenernte zerstört worden, so missio.
Als Akuthilfe hat das Hilfswerk nach eigenen Angaben seiner Partnerorganisation CNEWA in Beirut 90.000 Euro Akuthilfe zur Verfügung gestellt. Damit würden 2.325 besonders gefährdete christliche Familien im Südlibanon versorgt. "Das Hilfswerk bereitet weitere Hilfen für seine Partner im Libanon vor." Deren wichtigstes Anliegen sei eine sofortige Waffenruhe.
Ende der Kapazitäten - Menschen fliehen sogar nach Syrien
Neben dem Süden des Libanons und Beirut ist den Angaben zufolge auch die Bekaa-Ebene stark betroffen. "Die maronitische Diözese Deir el-Ahmar, mit der missio Aachen zusammenarbeitet, nahm bisher knapp 5.000 geflüchtete Menschen aus dem Süden des Landes auf. Die Pfarreien und Ordenshäuser, die seit Jahren auch schon geflüchtete Syrer versorgen, geraten an ihre Kapazitätsgrenzen."
Neben einer Unterkunft und Lebensmitteln bräuchten insbesondere die Kinder psychologische Betreuung. Nach Einschätzung von CNEWA sind mittlerweile über eine Million Menschen geflohen, etwa 100.000 davon sogar ins kriegszerstörte Syrien.