Bischof Hanke hofft auf Kooperation bayerischer Bistümer bei Reformen

"Gemeinsam zu mehr Partizipation"

Wie kann die katholische Kirche Gläubigen bessere Beteiligungsmöglichkeiten bieten? Bei der Suche nach einer Antwort auf diese Frage möchte der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke keinen Alleingang machen.

Gregor Maria Hanke / © Julia Steinbrecht (KNA)
Gregor Maria Hanke / © Julia Steinbrecht ( KNA )

Er setzt beim Thema Kirchenreform auf eine Zusammenarbeit unter bayerischen Bistümern.

Man müsse neue Formen der Beteiligung von Gläubigen am kirchlichen Geschehen suchen, sagte Hanke dem Bonner Internetportal katholisch.de (Sonntag). Ihm sei wichtig, einen neuen Weg bei diesem Thema nicht allein zu gehen. 

Priesterseminar in Eichstätt / © Anika Taiber (KNA)
Priesterseminar in Eichstätt / © Anika Taiber ( KNA )

"Mir ist daran gelegen, dass sich die Bistümer innerhalb des bayerischen Verbundes zusammentun, die ähnliche Interessen verfolgen." In Bayern gibt es neben Eichstätt sechs weitere katholische (Erz-)Bistümer: München-Freising, Bamberg, Augsburg, Passau, Regensburg und Würzburg.

Hanke ergänzte: "Dann könnten wir gemeinsam einen Weg zu mehr Partizipation entwickeln. Wobei ich nicht weiß, ob sich alle Bistümer in Bayern daran anschließen wollen. Es gibt noch viel Klärungsbedarf auf der diözesanen Ebene mit den verschiedenen Gremien." 

"Mit anderen Diözesen gemeinsam eine Lösung finden"

Er wolle niemandem Vorschriften machen. "Wenn sich aber unser Weg als gut und hilfreich erweist, können wir mit anderen Diözesen gemeinsam eine Lösung finden. Mehrfach wurde das sogenannte Rottenburger Modell in diesem Zusammenhang angesprochen, was aber für uns in Eichstätt bedeuten würde, dass sich die Gestalt unseres Diözesanrats deutlich ändern würde."

Das Rottenburger Modell räumt den Katholiken im Bistum Rottenburg-Stuttgart ein hohes Maß an Mitbestimmungsrechten ein und ist in dieser Form einmalig. Eingeführt hatte es 1968 der damalige Rottenburger Bischof Carl Joseph Leiprecht, der damit die Beschlüsse des Zweiten Vatikanischen Konzils (1962-1965) umsetzen wollte.

Synodalität ist nicht Demokratie

Hanke fügte hinzu, Beteiligung in Form von Synodalität werde oft mit Demokratie verwechselt. "Demokratie basiert aus einem Mehrheitsprinzip und einem Wettbewerb der Konzepte. Es gibt Parteien, die notwendig sind, um eine Dynamik zu entfachen. 

Das sind alles Dinge, die sich mit Synodalität nicht vertragen. Synodalität geht zunächst einmal davon aus, dass eine Hörbereitschaft und eine grundsätzliche Offenheit da sind, auf das zu hören, was Gott von uns im konkreten Augenblick will. Diese Hörbereitschaft soll uns in der Kirche untereinander einen." 

Das sei nicht immer leicht, so der Bischof. Nötig seien Toleranz und geistliche Reife, sich in diesen Prozessen auszuhalten.

Bistum Eichstätt

Eichstätter Dom / © Armin Weigel (dpa)
Eichstätter Dom / © Armin Weigel ( dpa )

1948 zählte die Diözese ca. 340 .000 Katholiken, über ein Drittel mehr als noch 1940. Der Bevölkerungsanstieg zog die Errichtung einer Reihe neuer Pfarreien, Exposituren und Kuratien und damit einhergehend zahlreicher neuer Kirchen vor allem in den mittelfränkischen Diasporagebieten und in den beiden Ballungsräumen Ingolstadt und Nürnberg nach sich.

Quelle:
KNA