Papst beruft Eichstätter Bischof an Kurienbehörde für Ostkirchen

Verbindung zu Ostkirchen stärken

Eichstätt hat Deutschlands einziges Priesterseminar, wo Seminaristen aus mehreren Ostkirchen zusammen lernen. Diese Erfahrung kann Bischof Hanke nun in Rom einbringen: Der Papst hat ihn in die Ostkirchen-Behörde berufen.

Bischof Georg Maria Hanke wurde von Papst Franziskus zum Mitglied der Kurienbehörde für Ostkirchen ernannt. / © Dieter Mayr (KNA)
Bischof Georg Maria Hanke wurde von Papst Franziskus zum Mitglied der Kurienbehörde für Ostkirchen ernannt. / © Dieter Mayr ( KNA )

Der Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke ist von Papst Franziskus zum Mitglied des Dikasteriums für die orientalischen Kirchen berufen worden. Insgesamt hat die vatikanische Behörde, die für die katholischen Ostkirchen zuständig ist, neun neue Mitglieder erhalten, wie der Vatikan am Dienstag mitteilte. Hanke ist nun neben dem Münchener Kardinal Reinhard Marx der zweite deutsche Diözesanbischof, der Mitglied der Kurienbehörde ist.

In einer ersten Reaktion betonte Hanke laut Mitteilung des Bistums Eichstätt am Dienstagnachmittag die Bedeutung der Tradition des christlichen Ostens für die westliche Kirche. Mit Blick auf die Kirchenkrise im Westen lohne es sich, so Hanke, in den Osten zu blicken.

Eichstätt als Brückenbauer zwischen Ostkirchen und Vatikan

Das Bistum Eichstätt ist den Ostkirchen seit Jahren besonders verbunden. In der Bistumsstadt besteht seit 1998 das Collegium Orientale, ein Priesterseminar für Seminaristen der katholischen Ostkirchen, der orientalischen Kirchen und der orthodoxen Kirchen. Das Dikasterium für die Orientalischen Kirchen ist für alle Ostkirchen zuständig, die mit dem Papst in voller Gemeinschaft stehen. Dazu gehören unter anderem die Ukrainische griechisch-katholische Kirche und die syro-malabarische Kirche der indischen Thomas-Christen.

Blick auf die Innenstadt und den Eichstätter Dom am 9. Oktober 2024  / © Katharina Gebauer (KNA)
Blick auf die Innenstadt und den Eichstätter Dom am 9. Oktober 2024 / © Katharina Gebauer ( KNA )

Neue Mitglieder aus Europa, Asien, Lateinamerika

Weitere neue Angehörige des Dikasteriums sind der armenische Patriarch Raphael Bedros XXI. Minassian sowie der syro-malabarische Großerzbischof Raphael Thattil, die als Vorsteher einer katholischen Ostkirche von Amts wegen Mitglied der Behörde sind. Außerdem wurden der Pro-Präfekt des Evangelisierungsdikasteriums, Salvatore Fisichella, der Präfekt des Dikasteriums für die Gesetzestexte, Filippo Iannone, sowie die Erzbischöfe von Madrid, Kardinal Jose Cobo, von Paris, Laurent Ulrich, und Buenos Aires, Jorge Ignacio Garcia Cuerva, sowie Presov (Slowakei), Jozef Maxim, berufen.

Gregor Maria Hanke OSB

Geboren ist der heutige Eichstätter Bischof Gregor Maria Hanke als Franz M. Hanke in Elbersroth, Herrieden im Landkreis Ansbach. Er besuchte das Bischöfliche Studienseminar in Eichstätt und trat nach seinem Abitur 1974 in das dortige Priesterseminar ein. 

Nachdem er das Studium der Katholischen Theologie 1980 abgeschlossen hat, wirkte er zunächst als Religionslehrer an der Berufsschule Roth. 1981 trat er in die Benediktinerabtei Plankstetten ein und legte seine Profess 1982 ab. Sein Ordensname war von nun an Gregor Maria.

Gregor Maria Hanke / © Julia Steinbrecht (KNA)
Gregor Maria Hanke / © Julia Steinbrecht ( KNA )
Quelle:
KNA