Kardinal Schönborn scheidet aus Rat der Weltbischofssynode aus

Neuer Synodenrat gewählt

Nach der Synode ist vor der Synode. Deshalb wurden am viertletzten Tag der großen Kirchenversammlung in Rom 13 Bischöfe gewählt, die künftige Synoden vorbereiten müssen. Vier weitere wird der Papst selbst ernennen.

Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn / © Cristian Gennari (KNA)
Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn / © Cristian Gennari ( KNA )

Die katholische Weltsynode hat einen neuen Synodenrat gewählt. Die Zahl der Mitglieder des Gremiums, das für die Vorbereitung und Durchführung der Ordentlichen Generalversammlungen der Weltbischofssynode verantwortlich ist, wurde nach einer Entscheidung von Papst Franziskus von 13 auf 17 erhöht, wie das Synodensekretariat am Mittwochabend mitteilte. Der Wiener Kardinal Christoph Schönborn (79) wird dem Rat künftig nicht mehr angehören.

Am Nachmittag wählten die Teilnehmenden der Weltsynode je einen Bischof aus den katholischen Ostkirchen und aus Ozeanien sowie je zwei Bischöfe aus Nordamerika, Lateinamerika, Europa, Afrika und Asien. Hinzu kommen vier vom Papst ernannte Mitglieder sowie "zu gegebener Zeit" der Leiter des Dikasteriums der römischen Kurie, das für das Thema der nächsten Synode zuständig ist. Der neue Rat ist zudem für die Umsetzung der neuen Beschlüsse für mehr Synodalität in der Kirche zuständig, wie es in der Mitteilung heißt.

Vertreter aller Kontinente

Für die Ostkirchen wurde das Oberhaupt der Griechisch-Melkitischen Kirche, Patriarch Youssef Absi von Antiochien, gewählt. Ozeanien vertritt der Erzbischof von Perth (Australien), Timothy John Costelloe. Für Nordamerika fiel die Wahl auf den Bischof von Brownsville (USA), Daniel Ernest Flores, sowie auf Bischof Alain Faubert von Valleyfield (Kanada). Lateinamerika repräsentieren Kardinal Luis Jose Rueda Aparicio von Bogota (Kolumbien) und der Erzbischof von Maracaibo (Venezuela), Jose Luis Azuaje Ayala.

Europa wird im Synodenrat durch Kardinal Jean-Marc Aveline von Marseille (Frankreich) und Erzbischof Gintaras Grusas von Vilnius (Litauen) vertreten, der auch Präsident des Rates der Europäischen Bischofskonferenzen (CCEE) ist. Für Afrika sprechen Kardinal Dieudonne Nzapalainga von Bangui (Zentralafrikanische Republik) und Erzbischof Andrew Fuanya Nkea von Bamenda (Kamerun). Asien wird von Kardinal Filipe Neri Antonio Sebastiao do Rosario Ferrao von Goa und Damao (Indien) sowie Bischof Pablo Virgilio S. David von Kalookan (Philippinen) vertreten.

Unter den scheidenden Mitgliedern sind neben dem Wiener Erzbischof Kardinal Christoph Schönborn die Kardinäle Oswald Gracias (Indien), Gerald Cyprien Lacroix (Kanada), Charles Maung Bo (Myanmar), Daniel Fernando Sturla Berhouet (Uruguay), Sergio da Rocha (Brasilien), Joseph William Tobin (USA), Juan Jose Omella Omella (Spanien), Joseph Coutts (Pakistan) sowie Matteo Zuppi (Italien).

Fahrplan der vom Papst ausgerufenen weltweiten Synode

Papst Franziskus hat einen weltweiten synodalen Prozess eröffnet. Um die Kirche insgesamt synodaler zu machen, soll über die für Herbst 2023 in Rom geplante Bischofssynode zunächst auf diözesaner, dann auf kontinentaler Ebene beraten werden. Thema der Beratungen ist "Eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation, Mission". Die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) dokumentiert den Zeitplan:

9./10. Oktober 2021: Im Vatikan eröffnet Papst Franziskus mit Reflexion, Gebet und Messe die Synode; sie trägt den Titel "Für eine synodale Kirche: Gemeinschaft, Partizipation und Mission"

Papst Franziskus hält einen Rosenkranz beim Gottesdienst zum Abschluss der Weltsynode / © Romano Siciliani (KNA)
Papst Franziskus hält einen Rosenkranz beim Gottesdienst zum Abschluss der Weltsynode / © Romano Siciliani ( KNA )
Quelle:
KNA