Nach Auffassung des Vorsitzenden der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, wird Papst Franziskus die Frage des Frauendiakonats nicht klären. "Er hat sich entschieden, das nicht zu tun und ich glaube, er kann es auch nicht", sagte der Limburger Bischof am Donnerstagabend in Rom bei einer Online-Veranstaltung der Freisinger Domberg-Akademie. Als verletzend bewertete Bätzing die grundsätzliche Kritik des Papstes am Klerikalismus in der Kirche und das Argument, ein Weiheamt für Frauen würde diese klerikalisieren.
Bei der aktuellen Weltsynode im Vatikan hatten sich mehrere Teilnehmer, darunter Bischöfe, mit Nachdruck für eine Öffnung des Diakonenamts für Frauen ausgesprochen. Das durch Weihe übertragene Amt ist eines der ältesten der Kirche. Diakone dürfen taufen, verheiraten, beerdigen und predigen, aber nicht die Messfeier leiten oder Beichte hören.
Zuversichtlich gestimmt
Am Donnerstag fand während der Weltsynode ein Treffen von Teilnehmern mit dem Präfekten des Glaubensdikasteriums, Kardinal Victor Fernandez, zum Frauen-Thema statt. Anschließend sagte Bätzing dazu, der entscheidende Satz sei gewesen: "Der Papst will, dass diese Frage offengehalten wird." Das stimme zuversichtlich. Irgendwann werde die Frage also entschieden.
Derzeit beraten im Vatikan - als Teil eines 2021 vom Papst angestoßenen Reformprojekts - mehr als 360 Männer und Frauen aus allen Erdteilen über tiefreichende Reformen der katholischen Kirche. Darunter sind mehr als 270 Bischöfe. Etwa ein Achtel der Teilnehmer sind Frauen.