Bistum Regensburg zahlte Gewaltopfern fast 12 Millionen Euro

An 610 Betroffene

Als erste Institution in Deutschland hat die katholische Kirche freiwillig Geld an Missbrauchsbetroffene gezahlt. Da kommt einiges zusammen, wie eine aktuelle Auflistung aus Regensburg zeigt. Ein Ende ist nicht in Sicht.

Geld und Kirche / © godongphoto (shutterstock)

Das Bistum Regensburg hat Betroffenen von sexueller oder körperlicher Gewalt bisher 11,9 Millionen Euro bezahlt. Seit 2012 seien Anerkennungsleistungen an insgesamt 610 Personen geflossen, teilte die Diözese auf ihrer Internetseite mit. Seit Ende 2021 kamen demnach noch einmal rund 1,3 Millionen Euro hinzu. Dieses Geld wurde von der inzwischen zentral für alle 27 deutschen Bistümer eingerichteten Unabhängigen Kommission (UKA) angewiesen.

Bei 377 Zahlungsempfängern handelt es sich den Angaben zufolge um ehemalige Regensburger Domspatzen. An sie seien rund 7,2 Millionen Euro Leistungen in Anerkennung ihres Leids gegangen. Aus einer früheren Veröffentlichung lässt sich ablesen, dass in den vergangenen drei Jahren kein weiterer missbrauchter oder misshandelter Ex-Domspatz vorstellig geworden ist.

Berichte über Zivilklage

Allerdings gibt es inzwischen Medienberichte, wonach einer dieser ehemaligen Domspatzen vor einem Zivilgericht ein wesentlich höheres Schmerzensgeld erstreiten will. Eine förmliche Klageschrift liegt dem Bistum aber nach Auskunft eines Sprechers der Diözese bisher nicht vor.

Das Bistum Regensburg hat seinerseits mit seiner Unabhängigen Aufarbeitungskommission im vergangenen Sommer ein diözesanweites Missbrauchsgutachten auf den Weg gebracht. Beauftragt wurde der Regensburger Rechtsanwalt Ulrich Weber. Weber hatte bereits Missbrauch und Gewalt bei den Domspatzen untersucht und dazu 2017 seinen Bericht vorgelegt.

Quelle:
KNA