Birgit Wehner ist neue Bundesvorsitzende der deutschen Sektion der internationalen katholischen Friedensbewegung Pax Christi. Zusammen mit Gerald König, der im Amt bleibt, bildet sie die neue Leitung des Verbands, wie Pax Christi am Montag mitteilte. Damit endet eine vierjährige Vakanz in der Doppelspitze. Wehner, die aus dem Regionalverband Rhein-Main kommt, war zuvor bereits Mitglied des Bundesvorstands von Pax Christi.
"Meine tiefe Überzeugung ist, dass wir ein grundsätzlich neues Denken brauchen, um aus der Zeitschleife von Gewalt und Gegengewalt herauszukommen", sagte Wehner bei ihrer Kandidatur am Wochenende in Odenthal.
Mitgefühl und Solidarität
Die Delegiertenversammlung verabschiedete außerdem eine Erklärung zur aktuellen Lage in der Ukraine, Aktivitäten zur Anerkennung des Staates Palästina und einen Brief an Christinnen und Christen im Heiligen Land, in dem die Versammlung ihr Mitgefühl und ihre Solidarität mit den Leidenden ausspricht. "Wir hören und nehmen das Leid der Bevölkerung im Gazastreifen, dem Westjordanland und Israel wahr", heißt es in dem Brief. Die beschlossenen Erklärungen wurden noch nicht veröffentlicht.
Die Friedensbewegung Pax Christi entstand nach den Zweiten Weltkrieg und ist heute in über 60 Ländern vertreten. Die deutsche Sektion wurde 1948 gegründet. Nach eigenen Angaben hat sie heute etwa 5.000 Mitglieder. Die Bewegung stand bereits häufiger wegen ihrer Haltung zum Nahost-Konflikt in der Kritik. Unter anderem forderte sie jüngst gemeinsam mit weiteren Verbänden, keine Rüstungsexporte nach Israel zu genehmigen.