Evangelische Kirche nutzt Suchmaschinenoptimierung

Gott gut googeln

Wie religiöse Inhalte unters Volk bringen? Eine evangelische Landeskirche geht neue Wege und guckt dabei ganz auf die Interessen der Internetnutzenden. Als Vorbild gilt Martin Luther, der dem Volk "aufs Maul" geschaut habe.

Holzkreuz auf einer Tastatur / © Tamisclao (shutterstock)
Holzkreuz auf einer Tastatur / © Tamisclao ( shutterstock )

Eine evangelische Landeskirche geht mit einer neuen suchmaschinenoptimierten Internetseite online. Auf der Grundlage von Google-Suchen liefert die Webseite "sinnundsegen.de" Antworten zu häufig gestellten Glaubensfragen, wie die Evangelische Landeskirche Rheinland am Donnerstag bekannt gab. 

Präses Thorsten Latzel während der Präsentation eines Jahresberichts. / © Rolf Vennenbernd (dpa)
Präses Thorsten Latzel während der Präsentation eines Jahresberichts. / © Rolf Vennenbernd ( dpa )

Martin Luther habe "dem Volk aufs Maul schauen" wollen sagt Thorsten Latzel, Präses der Evangelischen Kirche im Rheinland. Das gleiche Ziel verfolge die Kirche mit dem Angebot. "Wir antworten konkret auf Fragen, die Menschen im Web stellen." 

Theologie in SEO übersetzen 

Damit die Beiträge bei Suchmaschinen als oberste Treffer auf Suchanfragen ausgespielt werden, sind sowohl der Aufbau der gesamten Webseite als auch die einzelnen Texte suchmaschinenoptimiert. Dazu gehören zum Beispiel die Verwendung und Wiederholung der exakten Suchwörter und -phrasen. 

Googlesuche nach Gott / © Veronika Seidel Cardoso (DR)
Googlesuche nach Gott / © Veronika Seidel Cardoso ( DR )

Das führe an manchen Stellen zu einer Sprache, die für die Kirche eher untypisch sei, so die Rheinische Landeskirche. Das Spektrum der Fragen, die die neue Webseite beantwortet, sei breit: von "Wie geht beten?" über "Wer ist Jesus Christus?" bis zu "Was ziehe ich zu einer Taufe an?". 

Untypische Sprache

Bei der Suchmaschinenoptimierung (kurz SEO) handelt es sich um eine Strategie, die dazu dient, dass eine Webseite in den Trefferlisten der Internetsuchmaschinen möglichst weit oben erscheint. Auch Medienunternehmen stehen seit Längerem vor der Herausforderung, Ihre Angebote in den Anzeigen von Google und Co. möglichst weit oben zu präsentieren. SEO trägt dem Rechnung.

 

Quelle:
KNA