Bischof Georg Bätzing hat dem Präfekten des Glaubensdikasteriums während der Weltsynode zwei Briefe zum Thema Diakonat der Frau geschrieben. Das sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz am Mittwoch in der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen. Er erklärte, im ersten Brief habe er Kardinal Victor Fernandez die Argumente und das Papier des Synodalen Weges zum Thema zugeschickt. In einem weiteren Brief habe er darauf reagiert, dass der Kardinal zu Beginn der Synode vorgetragen habe, dass die Zeit noch nicht reif für ein Frauendiakonat sei, "was ich ganz anders sehe", so Bätzing.
Im Rückblick auf die Weltsynode sprach der Bischof von Limburg von dem "Riesenfrust", den es für ihn bedeutet habe, dass alle Themen außer Synodalität wieder aus der Synode ausgelagert wurden, obwohl der Papst zuvor angekündigt habe, es dürfe über alles gesprochen werden. Bätzing erklärte, dort wo im Abschlussdokument die zehn Arbeitsgruppen beschrieben werden, sei es nicht gelungen, zu sagen: Deren Ergebnisse gehören wieder in eine Synode. "Das wäre für mich das Minimum gewesen."
Leidensfähigkeit am Ende
Claudia Lücking-Michel, Mitglied im Synodalen Ausschuss und Vizepräsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK, bilanzierte bei der Podiumsdiskussion mit Blick auf die Diskussionen über das Frauendiakonat der vergangenen Jahrzehnte: "Da soll ich mich jetzt freuen, dass es noch nicht verboten wurde? Dass es heißt, das Thema wird der Debatte der Synode entzogen?" Jetzt werde das Thema wieder in die nächste Theologenkommission zurückgeholt. "Was glauben Sie, wie lange Frauen noch darauf warten, dass irgendjemand sich mal bewegt und sagt: Ach ja, jetzt könnt ihr auch noch Diakonin werden?"
Lücking-Michel bemängelte außerdem das Frauenbild, das im Abschlussdokument der Synode zum Ausdruck komme: "Frauen, die geschätzt werden für ihre Leidensfähigkeit, für ihre Mütterlichkeit und Herzlichkeit - da werde ich ganz nervös." Sie ergänzte: "Meine Leidensfähigkeit ist zu Ende." Lücking-Michel fragte, wann Frauen wohl dafür geschätzt würden, dass sie die Kirche gestalten und die Theologie voranbringen.