DOMRADIO.DE: Was haben sich die Studierenden denn vorher überlegt, welche Ansage machten sie?
Stefan Wißkirchen (Hochschulpfarrer der Uni Düsseldorf): Ich glaube, dass viele das schon aus dem katholischen Raum kannten, insbesondere für Kinder. Man feiert einen fröhlichen Abend, der das Leben mit in den Blick nimmt. Das wollten die Studierenden machen. Die Ansage war, dass sie sagten "kommt vorbei, wir wollen die Heiligen feiern."
DOMRADIO.DE: Waren die Partygäste dann wirklich als Heilige verkleidet? Und wenn ja, welcher war da vertreten?
Wißkirchen: Also ein paar von den Studierenden haben sich glücklicherweise getraut. Ein heiliger Franziskus war da und ein heiliger Ignatius, aber auch eine heilige Agnes und eine heilige Ärztin, deren Namen ich leider wieder verdrängt habe, weil ich diese Heilige auch nicht so gut kannte.
DOMRADIO.DE: Waren das denn "schöne" Kostüme.
Wißkirchen: Die Studierenden haben sich schon Mühe gegeben, aber es ist gar nicht so leicht, da etwas Gutes zu finden. Ich bin mal gespannt. Hoffentlich machen sie das nächstes Jahr wieder und dann werden die Kostüme sicherlich noch ein bisschen raffinierter.
DOMRADIO.DE: Das war jetzt praktisch das Pionierprojekt. Dazu gab es ein Quiz. Was war da los?
Wißkirchen: Es ging darum, herauszufinden was für Heilige es überhaupt in der Kirche gibt. Viele wissen das gar nicht. Einige haben vielleicht noch die Beziehung zu ihrem Namenspatron, oder kennen denjenigen, nach dem die Kirchengemeinde benannt ist, aber es gibt so unglaublich viele tolle Heilige. Da lohnt es sich, noch mal näher nachzuforschen. Das wollten wir mit dem Quiz erreichen. Ein paar Fun-Facts waren natürlich auch dabei.
DOMRADIO.DE: Da kann man aus dem Vollen schöpfen. Wie war denn die Stimmung auf der Party?
Wißkirchen: Ich hatte den Eindruck, dass die Studierenden, die da waren, eine unheimlich gelöste, freudige Stimmung hatten. Das ist auch ganz wichtig, denn oft ist die angebrochene November-Zeit eine dunkle Zeit. Einige sind auch ein bisschen traurig oder bedrückt. Gestern war es ein beinahe österliches Fest. Das Leben wurde gefeiert.
DOMRADIO.DE: Wie blicken Sie im Nachhinein darauf, Halloween mit den eigenen Waffen zu schlagen und sich zurück auf die katholischen Wurzeln zu beziehen?
Wißkirchen: Ich bin nicht der Typ, der sagt "wir müssen immer gegen alles vorgehen", sondern es geht eher darum, gute Zeichen zu setzen, für was wir stehen. Wer Halloween gut und fröhlich feiern will, der soll das gerne tun. Wir können es ein bisschen anders machen. Das war gestern Abend zu spüren.
Das Interview führte Hilde Regeniter.