Katholischer Priester in Polen nach Raubüberfall gestorben

Gewaltsamer Tod

Sechs Tage nachdem er im Pfarrhaus überfallen wurde, ist ein Pfarrer in Polen seinen Verletzungen erlegen. Er war vor einer Woche brutal geschlagen worden. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz dringt auf eine Bestrafung des Täters.

Trauer nach tödlichem Überfall auf einen Priester in Polen
Trauer nach tödlichem Überfall auf einen Priester in Polen

In Polen ist ein katholischer Pfarrer an den Folgen eines mutmaßlichen Raubüberfalls auf ihn gestorben. Der Priester Lech Lachowicz (72) aus der Kreisstadt Szczytno (Ortelsburg) im Nordosten des Landes erlag am Samstag im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen, wie das Erzbistum Ermland in Olsztyn (Allenstein) mitteilte. 

Ein 27-Jähriger Mann aus Szczytno soll den Geistlichen am vergangenen Sonntag (3. November) im Pfarrhaus brutal geschlagen haben. Er sitzt in Untersuchungshaft.

"Kein Platz für Gewalt und Brutalität"

Der Vorsitzende der Polnischen Bischofskonferenz, Erzbischof Tadeusz Wojda, verurteilte den gewaltsamen Tod des Priesters  und forderte eine Bestrafung des Täters. 

"In einer zivilisierten und christlichen Gesellschaft gibt es keinen Platz für Gewalt und Brutalität", heißt es in seinem Kondolenzschreiben. Wojda rief zugleich zu Vergebung und Barmherzigkeit auf.

Katholische Kirche in Polen

Die römisch-katholische Kirche hat in Polen traditionell großen Einfluss. Ihr gehören knapp 90 Prozent der 33 Millionen Bürger an. In den vergangenen Jahren verlor die Kirche aber besonders in der jungen Generation an Ansehen. In der Hauptstadt Warschau wählten in diesem Schuljahr nur noch 29 Prozent der Schüler in der gymnasialen Oberstufe das Fach katholische Religion. Nach Angaben der Bischofskonferenz besuchten 2021 landesweit 28,3 Prozent der Katholiken die Sonntagsmesse.

Prozession in Polen / © Dariusz Banaszuk (shutterstock)
Prozession in Polen / © Dariusz Banaszuk ( shutterstock )
Quelle:
KNA