Uni Münster trauert um Bibelforscherin Barbara Aland

"Eng verbunden"

Das Bibelmuseum und die Universität Münster haben die Bibelforscherin Barbara Aland gewürdigt, die den Angaben zufolge in der Nacht zu Sonntag im Alter von 87 gestorben ist. Die evangelische Theologin wurde vielfach ausgezeichnet.

Ein Teil der Universität von Münster ist im Schloss-Areal untergebracht / © Mabeline72 (shutterstock)
Ein Teil der Universität von Münster ist im Schloss-Areal untergebracht / © Mabeline72 ( shutterstock )

Die langjährige Direktorin des Instituts für Neutestamentliche Textforschung sei dem Institut, dem Museum und der Hermann Kunst-Stiftung stets eng verbunden gewesen, erklärte die Universität Münster am Montag. "Wir verlieren mit ihr eine bedeutende Wegbereiterin der neutestamentlichen Textforschung, eine profunde Theologin, eine bedeutende Wissenschaftlerin und liebenswerte Persönlichkeit", erklärte die Universität.

Aland leitete das Institut an der Evangelisch-Theologischen Fakultät und das Bibelmuseum zwischen 1983 und 2004. Sie übernahmzudem Geschäftsführung der Hermann Kunst-Stiftung. International bekannt wurde sie unter anderem mit ihrer Arbeit am griechischen Urtext des Neuen Testaments.

Neues Testament

Zusammen mit ihrem im Jahr 1994 gestorbenen Mann Kurt Aland, der das Institut 1959 gegründet hatte, arbeitete sie an Aktualisierungen der Handausgaben des griechischen Neuen Testaments.

Die 1937 in Hamburg geborene Barbara Aland studierte Evangelische Theologie und klassische Philologie in Frankfurt am Main, Marburg und Kiel. 1964 promovierte sie in Frankfurt am Main, acht Jahre später habilitierte sie sich in Göttingen über den syrischen Gnostiker Bardesanes von Edessa. 

Ehrendoktorwürden

Seit 1972 lehrte sie zunächst als Privatdozentin, später als Professorin an der Münsteraner Evangelisch-Theologischen Fakultät. 1983 wurde sie Direktorin des 1959 von Kurt Aland gegründeten Instituts für neutestamentliche Textforschung.

Barbara Aland sei für ihre Arbeit vielfach ausgezeichnet worden, erklärte die Universität. So habe sie unter anderem dasBundesverdienstkreuz am Bande erhalten. Zudem wurden ihr Ehrendoktorwürden des Wartburg College (Waverly/Ohio), des Mount Saint Mary's College (Emmitsburg/Maryland) sowie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg verliehen.

Die Bibel

Bibel ist die Schriftensammlung, die im Judentum und Christentum als Heilige Schrift gilt. Auf den Schriften fußt jeweils die Religionsausübung. Die Bibel des Judentums ist der dreiteilige Tanach, der aus der Tora, den Nevi’im und Ketuvim besteht. Diese Schriften entstanden seit etwa 1200 v. Chr. im Kulturraum der Levante und Vorderen Orient und wurden bis 135 n. Chr. kanonisiert. Das Christentum übernahm alle Bücher des Tanachs, ordnete sie anders an und stellte sie als Altes Testament (AT) dem Neuen Testament (NT) voran.

Eine Bibel liegt aufgeschlagen auf einem Tisch (KNA)
Eine Bibel liegt aufgeschlagen auf einem Tisch / ( KNA )
Quelle:
epd