Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland ist neu besetzt

Fünfzehnköpfiges Gremium komplett

Es war eine Wahl, die sich über mehr als zwei Stunden hingezogen hat. Erst nach sechs Runden hat die evangelische Kirche bei der EKD-Synode in Würzburg ein wichtiges Leitungsgremium neu besetzt. Der Rat hat drei neue Mitglieder.

EKD-Synode in Würzburg / © Heike Lyding (epd)
EKD-Synode in Würzburg / © Heike Lyding ( epd )

Der Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) hat drei neue Mitglieder. Das Kirchenparlament wählte am Montag in Würzburg den Berliner Bischof Christian Stäblein, die Präsidentin der Reformierten Kirche, Susanne Bei der Wieden, und die habilitierte Historikerin und Ordensschwester Nicole Grochowina in das Leitungsgremium.

Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz / © Heike Lyding (epd)
Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz / © Heike Lyding ( epd )

Die Wahl zog sich über mehr als zwei Stunden: Nur Stäblein erreichte die notwendige Zwei-Drittel-Mehrheit im ersten Wahlgang mit 107 Stimmen der insgesamt 148 Wahlberechtigten. Bei der Wieden war im vierten Wahlgang mit 91 Stimmen erfolgreich. Grochowina setzte sich erst im sechsten Wahlgang mit 113 Stimmen durch. Zuvor hatte die Diakonie-Expertin und Pastorin Andrea Wagner-Pinggera ihre Kandidatur zurückgezogen.

Nach dem vorzeitigen Ausscheiden einiger Mitglieder mussten Synode und Kirchenkonferenz 3 Plätze in dem insgesamt 15-köpfigen Leitungsgremium neu besetzen. Die Amtsperiode des Rats dauert bis 2027.

Ratsvorsitz wird Dienstag gewählt

Nach dem Rücktritt von Annette Kurschus im vergangenen Jahr muss dann am Dienstag aus dem Kreis der 15 ein neuer Ratsvorsitzender gewählt werden. Die Hamburger Bischöfin Kirsten Fehrs hat bislang als einzige ihre Bereitschaft erklärt, die Aufgabe zu übernehmen. Sie übt das Amt derzeit kommissarisch aus.

Der Rat leitet die EKD in allen wichtigen Angelegenheiten und gilt als öffentliche Stimme der evangelischen Kirche. Die EKD ist der Zusammenschluss aller 20 evangelischen Landeskirchen in Deutschland.

Bei vergangenen Ratswahlen wurden in der Regel diejenigen leitenden Geistlichen, die im ersten Wahlgang erfolgreich waren, am Tag danach auch in das Amt des Ratsvorsitzenden der EKD gewählt.

EKD-Synode

Die Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) verabschiedet Kirchengesetze und entscheidet über den Haushalt. Außerdem gibt sie mit Beschlüssen auch eine inhaltliche Richtung vor. Erstmals kam sie vor 75 Jahren, am 9. Januar 1949, in Bielefeld-Bethel zusammen. Erster Synodenpräses wurde der spätere Bundespräsident Gustav Heinemann. Der Name Synode bedeutet wörtlich "gemeinsamer Weg".

Logo der Evangelischen Kirche in Deutschland in Ulm während der Tagung der EKD-Synode / © Heike Lyding (epd)
Logo der Evangelischen Kirche in Deutschland in Ulm während der Tagung der EKD-Synode / © Heike Lyding ( epd )
Quelle:
KNA