Der bayerische Landesverband des Familienbundes der Katholiken kritisiert die geplanten Sozialleistungskürzungen im Freistaat.
"Die aktuellen Pläne der Staatsregierung bezwecken, eine höhere Förderung von Krippen und Pflegeheimen durch eine reduzierte Förderung der Familien bei Familiengeld und Pflegegeld zu kompensieren.
Das greift in die Entscheidungen der Familien ein, in welchem Maß die Betreuung von Kindern oder Pflegebedürftigen daheim oder in Einrichtungen stattfinden soll", teilte die Landesvorsitzende Gerlinde Martin am Freitag in München mit.
Zum Thema Pflegegeld ergänzte Martin, dessen "Neujustierung" bringe den Familien, die das Gros der Pflegearbeit leisteten, nicht die gebührende Wertschätzung entgegen. In Bayern würden über 80 Prozent der Pflegebedürftigen aller Pflegestufen zu Hause, meist von Verwandten, versorgt.
Dafür bräuchten sie verlässliche Rahmenbedingungen. Martin mahnte: "Das Familiengeld und das Pflegegeld müssen weiterhin ungeschmälert die familiären Leistungen unterstützen und anerkennen."
Knappe Kassen
Am Dienstag hatte das Kabinett bei seiner Haushaltsklausur beschlossen, wegen knapper Kassen die direkten Familien- und Landespflegegeldzahlungen zu halbieren. Ab 2026 sollen Eltern kleiner Kinder nur noch einmal 3.000 Euro statt über einen längeren Zeitraum hinweg insgesamt mindestens 6.000 Euro bekommen.
Zudem steht das Krippengeld vor dem Aus, das Familien die Kindergartenbeiträge verbilligte. Ferner soll das Landespflegegeld von 1.000 auf 500 Euro jährlich gekürzt werden. Die Regierung will die frei werdenden Mittel in Kitas und neue Pflegeplätze investieren.
Der Familienbund der Katholiken in Bayern sieht sich als Interessengemeinschaft zur Vertretung und Koordinierung familienbezogener Anliegen in Kirche, Staat, Gesellschaft und Politik.
Er setzt sich nach eigenen Angaben nach christlichen Wertvorstellungen für die Verbesserung familienpolitischer Rahmenbedingungen ein.