Webseite zum KI-Projekt rund um den Petersdom freigeschaltet

Besuch des digitalen Zwillings weltweit möglich

Mit bis zu 60.000 Besuchern täglich ist er einer der absoluten Touristen-Magneten weltweit. Doch jetzt kann man den Petersdom erkunden, ohne auch nur einen Fuß in Zug, Auto, Reisebus oder Flugzeug zu setzen.

Besucher betrachten die Präsentation des KI-gestützten digitalen Projekts "Petros eni" (dt. Petrus ist hier), am 9. November 2024 im Petersdom im Vatikan. / © Alessia Giuliani/CPP (KNA)
Besucher betrachten die Präsentation des KI-gestützten digitalen Projekts "Petros eni" (dt. Petrus ist hier), am 9. November 2024 im Petersdom im Vatikan. / © Alessia Giuliani/CPP ( KNA )

Der Petersdom kann ab sofort über seinen digitalen Zwilling weltweit besichtigt werden. Die Webseite des KI-gestützten Projekts, das der Vatikan und Microsoft in der letzten Woche vorgestellt hatten, ist inzwischen freigeschaltet. Kardinal Mauro Gambetti und Microsoft-Chef Brad Smith sprachen von einem in dieser Form bisher einzigartigen Projekt.

Auf der interaktiven Webseite lässt sich die größte Kirche der Christenheit auf Basis von 400.000 Drohnen-Fotos erkunden, die mithilfe Künstlicher Intelligenz aufbereitet und verbunden wurden. Für Besucher vor Ort wurden daraus zwei digitale Ausstellungen in einer der Kuppeln der Papstbasilika entwickelt, die auch neue (kunst-)historische Erkenntnisse ermöglichen. Speziell für junge Leute soll es ab Januar eine Version des Online-Spiels Minecraft mit dem Petersdom als Szenerie geben.

Petersdom mit KI erfahrbar machen

Die Initiatoren wollten die einzigartige Geschichte, Kunst und Spiritualität des Petersdoms mithilfe der digitalen Technologie für Menschen weltweit erfahrbar machen, sagte Kardinal Gambetti, Erzpriester der Papstbasilika. 

Der Petersdom sei auf dem Grab des Apostels Petrus errichtet, dem Jesus die Kirche als erstem Papst anvertraute, betonte Microsoft-Chef Smith. Deshalb wolle man seine Lebensgeschichte auch für künftige Generationen festhalten. Im Petersdom, dessen erster Bau im vierten Jahrhundert entstand, hätten die größten Architekten und Künstler gewirkt. Ab dem 16. Jahrhundert wurde die Papstbasilika in ihrer heutigen Form gebaut.

Papst Franziskus war demnach laufend über das seit Frühjahr 2022
umgesetzte Projekt informiert. Letzte Woche hatte er das Team in
Audienz empfangen und die Ergebnisse gelobt. 

Petersdom

Eingang des Petersdomes im Vatikan. Im Vordergrund ein Teil des Obelisken auf dem Vorplatz. (Aufgenommen am 17.07.2022) / © Renardo Schlegelmilch (DR)
Eingang des Petersdomes im Vatikan. Im Vordergrund ein Teil des Obelisken auf dem Vorplatz. (Aufgenommen am 17.07.2022) / © Renardo Schlegelmilch ( DR )

Der Petersdom ist die Grabeskirche des Apostels Petrus und gehört zu den vier Patriarchalkirchen. Die Peterskirche hat auch den lateinischen Namen "Urbis et orbis ecclesiarum speculum et decus" (Abbild und Zierde der Kirchen der Stadt Rom und des Erdkreises).

Quelle:
KNA