Das katholische Osteuropahilfswerk Renovabis finanziert in der Ukraine den Bau von Luftschutzräumen. In der Frontstadt Saporischja werde in einer neu errichteten Schule der griechisch-katholischen Kirche inzwischen eine erste Klasse permanent unterirdisch unterrichtet, sagte die Ukraine-Referentin des Hilfswerks, Theresa Grabinger, am Dienstag der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Freising. Der Raum sei auch mithilfe von Renovabis-Mitteln "hell und freundlich ausgestattet" worden.
1.000 Tage nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine richteten sich viele Anstrengungen im Land darauf, "die kommende Generation nicht zu verlieren", fügte Grabinger hinzu. Kinder, die nicht zur Schule gehen könnten, verlören enorme Entwicklungschancen. Deshalb müssten Bildungsprozesse trotz täglichen Beschusses mit Raketen und Drohnen weiter ermöglicht werden.
"Herkulesaufgabe"
Renovabis hat nach eigenen Angaben seit dem 22. Februar 2022 rund 25 Millionen Euro für 350 neue Projekte in der Ukraine bewilligt. Ein
Schwerpunkt liegt demnach auf der Förderung mentaler Gesundheit von Veteranen, Militärangehörigen und Hinterbliebenen, aber auch von
Familien und Kindern. Dabei zu helfen, weiterleben zu können anstatt
nur dahinzuvegetieren, sei eine "Herkulesaufgabe", sagte Grabinger.
Dies gelte auch für Kriegsversehrte, die zwar gut mit Prothesen
versorgt würden, aber in ihrem Selbstwertgefühl gestärkt werden
müssten.
Mit Blick auf den nahen dritten Kriegswinter sagte Grabinger, die ständigen Luftalarme und Zerstörungen von Infrastruktur wirkten
zermürbend auf die Ukrainer. «Du bist nirgendwo im Land sicher.» Sie
habe auf ihrer jüngsten Reise im Oktober aber auch viel Solidarität
und Durchhaltewillen erlebt. Anfang Dezember besucht sie mit
Renovabis-Hauptgeschäftsführer Thomas Schwartz ein weiteres Mal
Partner in der Ukraine.