Zwei Wochen vor dem Fest arbeitet das Postamt von Weihnachtsmann und Christkind im niedersächsischen Himmelpforten auf Hochtouren. In Deutschlands ältester Weihnachtspostfiliale sind in diesem Jahr bereits mehr als 12.000 Briefe von Kindern und Erwachsenen aus aller Welt bearbeitet worden, wie Leiter Wolfgang Dipper der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) sagte. Das seien mehr als zum selben Zeitpunkt im vergangenen Jahr.
Die Aktion in Himmelpforten im Landkreis Stade gibt es schon seit 1962. Kinder und Erwachsene können an Weihnachtsmann und Christkind schreiben. Ihr Briefe werden von ehrenamtlichen Helfern beantwortet. Die Deutsche Post übernimmt das Porto und den Druck der Antwortbriefe, die mit einer Sonderbriefmarke versehen werden. Im vergangenen Jahr wurden rund 25.000 Briefe bearbeitet.
Viele wünschen sich Frieden
Viele Kinder wünschten sich Frieden, vor allem in der Ukraine und in Israel, sagte Dipper. Deutlich mehr Briefe als in den Vorjahren erreichten das Postamt aus Japan, Polen und Russland. Der Krieg gegen die Ukraine werde in den russischen Briefen jedoch nicht erwähnt. "Die russischen Kinder halten sich sehr bedeckt." Weitere gesellschaftspolitische Themen wie etwa die Wahl von Donald Trump zum US-Präsidenten und die Krise bei VW spielten in den Zuschriften bislang keine Rolle. "Das überrascht uns etwas", so Dipper.
Bei den materiellen Wünschen stünden digitale Geräte wie Handys und Tablets ganz oben. Begehrt seien auch Playmobil, Lego und Barbie-Puppen. "Aber auch das gute alte Buch ist wieder gefragt." Viele Kinder hätten zudem gerne ein Haustier wie Hund, Katze, Hase, Meerschweinchen oder Pony. "Einer hat sich ein Ameisen-Terrarium gewünscht."
Wie kommt das Christkind ins Haus?
Ein Junge weist laut Dipper in seinem Brief darauf hin, dass er die Wohnung gewechselt hat: "Liebes Christkind, danke für die vielen Male, wo du für mich und meine Familie etwas unter den Christbaum gelegt hast. Nun wollte ich anmerken dass wir umgezogen sind und leider keinen Kamin mehr haben. Du kannst ja mal versuchen, durch die Heizung ins Haus zu kommen." Beigelegt sei eine Zeichnung, auf der ein möglicher Zugang markiert sei.
Briefe müssen bis spätestens 14. Dezember in Himmelpforten eintreffen, damit eine Rückmeldung noch rechtzeitig auf den Weg gebracht werden kann. Bei allen Zuschriften ist wichtig: Die eigene Adresse nicht vergessen - sonst haben die himmlischen Boten keine Chance zu antworten.
Bundesweit sieben Weihnachtspostämter
Bundesweit gibt es sieben Weihnachtsfilialen der Deutschen Post. So ist der Weihnachtsmann auch im brandenburgischen Himmelpfort (Achtung Verwechslungsgefahr!) und im niedersächsischen Himmelsthür erreichbar, das Christkind im nordrhein-westfälischen Engelskirchen und im bayerischen Himmelstadt sowie der Nikolaus im niedersächsischen Nikolausdorf und im saarländischen Sankt Nikolaus.