Besonders für die Jüdinnen und Juden in Österreich sei eine Regierung unter FPÖ-Führung politisch der "worst case". Die antisemitischen Tendenzen im Land würden dadurch noch verstärkt, zeigte sich Jäggle im Interview mit der katholischen österreichischen Nachrichtenagentur "Kathpress" pessimistisch. Jäggle äußerte sich anlässlich des bevorstehenden "Tages des Judentums", den die Kirchen in Österreich am 17. Januar begehen.
Seit dem 7. Oktober 2023 habe sich die Situation für die Jüdinnen und Juden ohnehin schon deutlich verschlechtert. So seien verstärkt polizeiliche Maßnahmen zur Sicherung jüdischen Lebens in Österreich notwendig. Jüdinnen und Juden seien auch angehalten, aus Sicherheitsgründen keine religiösen Symbole in der Öffentlichkeit zu tragen. Viele Freundschaften seien zerbrochen. Jüdinnen und Juden in Österreich müssten sich etwa für die israelische Kriegsführung in Gaza rechtfertigen. Eltern hätten aus Sicherheitsgründen ihre Kinder aus öffentlichen Schulen genommen.
Für Jäggle ein besonderes Alarmsignal: "Jüdisches Leben ohne Angst ist ein wichtiger Indikator für die Humanität einer Gesellschaft." Der Antisemitismus mit seinen vielen Gesichtern diskriminiere und bedrohe letztlich nicht nur Jüdinnen und Juden: "Er vergiftet die Gesellschaft, untergräbt die Demokratie und ist im Widerspruch zum christlichen Glauben", so der Präsident des Koordinierungsausschusses.