Der vatikanische Außenminister, Erzbischof Paul Gallagher, hat die massiven Kürzungen der humanitären Auslandshilfe der USA kritisiert. Die von Präsident Donald Trump angeordneten Streichungen bei der Entwicklungsbehörde USAID machten sich in vielen Ländern bemerkbar, so der Vatikan-Diplomat.

Auch katholische Hilfsorganisationen hätten deswegen bereits Mitarbeiter entlassen müssen. Der finanzielle Beitrag aus Washington sei "fundamental" gewesen und kurzfristig nicht zu ersetzen. "Das schafft eine sehr ernste Situation. In der derzeitigen Weltlage ist es eigentlich offensichtlich, dass wir nicht weniger, sondern mehr Zeichen der Solidarität brauchen", so Gallagher. Er kündigte an, man werde dies sowohl in Washington als auch gegenüber dem neuen amerikanischen Vatikan-Botschafter zur Sprache bringen.
Verhaltenes Lob für Trumps Friedensbemühungen
Zugleich lobte Gallagher die Bemühungen der neuen US-Regierung um eine aktivere Friedensvermittlung in aktuellen Kriegen. Die verstärkten Anstrengungen seien zu begrüßen, fraglich sei allerdings das Wie. Auch für eine künftige Ordnung im Nahen Osten gelte, dass es Frieden nur dann geben könne, wenn die dort lebenden Menschen gehört werden und wenn man danach strebe, dass benachbarte Völker im Frieden miteinander leben.
Gallagher äußerte sich bei einer Buchpräsentation in der deutschen Botschaft beim Heiligen Stuhl in Rom. Vorgestellt wurde das Buch "Iraks christliches Erbe - vom Überleben im Zweistromland" von Matthias Kopp. Gallagher nannte das 870-Seiten-Buch ein "monumentales Werk" über das Miteinander der Religionen im Irak und die Diplomatie des Heiligen Stuhls in der Region.