UN-Sicherheitsrat beschließt humanitäre Vorausmission

Blauhelme für Somalia

Mehr als eine Woche nach Beginn der heftigen Kämpfe im Süden Somalias hat der UN-Sicherheitsrat in New York die Entsendung einer Vorausmission beschlossen. Sie soll die humanitäre Situation im Grenzgebiet zu Kenia untersuchen. Das oberste UN- Gremium bekräftigte am Mittwoch (Ortszeit) außerdem einen Beschluss vom Dezember, der die Entsendung einer afrikanischen Friedenstruppe vorsieht. Die IGASOM-Truppe unter Führung der Afrikanischen Union soll zunächst ein Mandat von einem halben Jahr erhalten.

 (DR)

Die Kämpfe im Süden Somalias gingen unterdessen am Donnerstag weiter. Die US-Streitkräfte, die Luftangriffe am Montag und Dienstag bestätigt hatten, dementierten Berichte über neue Bombardements. Augenzeugen blieben hingegen bei ihrer Darstellung, am Mittwoch US-Kampfbomber im Einsatz gesehen zu haben.

Äthiopiens Premierminister Meles Zenawi erklärte bei einer Pressekonferenz in der Hauptstadt Addis Abeba, bei den US-Luftangriffen seien "hochrangige Islamistenführer" getötet worden. Andere seien von äthiopischen Truppen verhaftet worden. Ein Sprecher der somalischen Übergangsregierung sagte, unter den Opfern sei Fazul Abdullah Mohammed, der als Drahtzieher der Attentate auf die US-Botschaften in Kenia und Tansania 1998 gilt.

Äthiopien war Ende Dezember in Somalia einmarschiert, um die "Union islamischer Gerichtshöfe" zu vertreiben, die weite Teile Somalias kontrolliert, und die international anerkannte, aber machtlose Übergangsregierung zu stärken. Somalia hat seit der Flucht des Diktators Siad Barre 1991 keine zentrale Regierung mehr.