Die Augustiner sind ein katholischer Männerorden (Ordo Sancti Augustini, kurz OSA). Sie tragen einen schwarzen Habit mit Ledergürtel. Meist sind sie jedoch ohne Ordensgewand unterwegs.
Der Augustinerorden wurde im 13. Jahrhundert gegründet und entstammt somit – wie die Franziskaner, die Dominikaner und die Karmeliten – der Tradition der Bettelorden (sog. Mendikanten). Von Beginn an verstanden es die Augustiner als Ihren Auftrag, in den rasant wachsenden Städten auf die neue gesellschaftliche Situation einzugehen und mitten unter den Menschen apostolisch, also pastoral, sozial und diakonal tätig zu sein.
Augustiner gibt es derzeit in 38 Ländern weltweit. Die Augustiner in Deutschland leben an fünf verschiedenen Standorten und sind als „Deutsche Augustinerprovinz“ organisiert. Der Sitz der Leitung dieser Provinz ist das Augustinerkloster in Würzburg.
In ihrem Leben und ihrer Spiritualität orientieren sich die Augustiner an der Regel des Hl. Augustinus (354–430). Hier nimmt der Gemeinschaftsgedanke einen zentralen Platz ein. „Zuallererst“, so heißt es gleich zu Beginn der Regel, „sollt ihr einmütig zusammenwohnen, wie ein Herz und eine Seele auf dem Weg zu Gott. Denn war das nicht der entscheidende Grund, weshalb ihr euch zum gemeinsamen Leben entschlossen habt?“ Hinzu kommt ein starkes Bewusstsein für die Gnade Gottes und die menschliche Freiheit. „Lebt nicht als Sklaven, niedergebeugt unter dem Gesetz, sondern als freie Menschen unter der Gnade“, heißt es daher ganz am Ende der Ordensregel.
Augustiner sind nicht an spezifische Aufgaben gebunden. Vom Leben in der Gemeinschaft aus, nehmen sie ganz unterschiedliche Tätigkeiten in verschiedenen Berufen wahr. Bedeutende Augustiner wie Gregor Mendel (1822–1884; Begründer der Genetik) und Martin Luther (1483–1546; „Reformator“) repräsentieren bereits diese Vielfalt. Und wie schon damals, ist es auch heute den Augustinern in Deutschland ein großes Anliegen, authentisch, zeitgemäß und gesellschaftsorientiert Kirche zu sein.