Das Bistum Augsburg zählt mit knapp 1,3 Millionen Katholiken zu den großen deutschen Diözesen. Gemessen an Mitgliederzahl und Finanzkraft ist es das zweitgrößte in Bayern. Es umfasst rund 13.700 Quadratkilometer und erstreckt sich von Neu-Ulm bis zum Starnberger See und vom Donau-Ries bis zu den Allgäuer Alpen. Die rund 1.000 Pfarreien werden seit 2012 und noch bis 2025 zu rund 200 Pfarreiengemeinschaften zusammengeführt.
Bereits mit den Römern kamen vereinzelt Christen in das heutige Diözesangebiet. Die erste namentlich bekannte Glaubenszeugin ist die heilige Afra, die um das Jahr 304 den Märtyrertod starb. Bedeutendster Bischof im Mittelalter war der heilige Ulrich (923-973), der auch erster Bistumspatron ist. Sein Name ist untrennbar mit der Lechfeldschlacht anno 955 und der Rettung Augsburgs vor den Ungarn verbunden.
Im 16. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zu einem Zentrum der Reformation. Eine der wichtigsten lutherischen Bekenntnisschriften, die "Confessio Augustana", wurde 1530 in der Stadt am Lech veröffentlicht. 1555 kam es zum Augsburger Religionsfrieden, der das schiedlich-friedliche Nebeneinander von katholischen und evangelischen Christen besiegelte.
Nach schwersten Verlusten im Dreißigjährigen Krieg (1618-1648) erlebte das Bistum eine neue Blütezeit im Barock. Davon zeugen heute noch die herrlichen Kloster- und Pfarrkirchen, die zahlreichen Wallfahrtsstätten und viele Zeugnisse einer lebendigen Volksfrömmigkeit.
Höhe- und zugleich Endpunkt dieser Periode war der Papstbesuch Pius VI. 1782 in Augsburg. Wenig später erfolgte in der Säkularisation die vollständige Enteignung allen kirchlichen Besitzes. Mit Auflösung der alten Reichsverfassung 1806 wurde die kirchliche Organisation in der Diözese neu geordnet.
Ökumenische Geschichte wurde erneut 1999 geschrieben, als in Augsburg die "Gemeinsame Erklärung zur Rechtfertigungslehre" von Spitzenvertretern der katholischen Kirche und des Lutherischen Weltbunds unterzeichnet wurde.
Seit 2011 macht in Augsburg das vom katholisch-charismatischen Theologen Johannes Hartl gegründete Gebetshaus auf sich aufmerksam. Zu dessen alle zwei Jahre abgehaltenen "Mehr"-Glaubenskonferenzen kommen regelmäßig über 10.000 Besucher diverser christlicher Konfessionen. Das Bistum ist in 23 Dekanate und 215 Pfarreiengemeinschaften gegliedert. (KNA, Bistum Augsburg/ 16.11.2023)