Seit 2005 lebt Bruder Andreas mit drei Mitbrüdern in einer Leipziger Plat-tenbau-Siedlung – einer weitgehend religionsfernen Umgebung. Seine Ge-meinschaft, die Kleinen Brüder vom Evangelium (Petits Frères de l’Évangile (PFE)), ist darauf ausgerichtet, ein kontemplatives Leben im Geiste Charles de Foucaulds mit sozialem und pastoralem Engagement mit und bei den Men-schen am Rande der Gesellschaft zu verbinden.
Aufgewachsen in Nordbaden studierte Andreas Knapp Philosophie und Theologie in Freiburg im Breisgau und in Rom. Nach der Priesterweihe und seiner Promotion war er Pfarrer der Freiburger Hochschulgemeinde und ab 1993 Regens des Freiburger Priesterseminars. Im Jahr 2000 gab er seinem Lebensweg eine andere Richtung und trat in die Gemeinschaft der Kleinen Brüder vom Evangelium ein, um dann als Arbeiter in Paris, Neapel, Bolivien und seit 2005 in Leipzig tätig zu sein. In den letzten Jahren widmete sich Bruder Andreas der Gefängnisseelsorge und der Flüchtlingsarbeit.
Priester und Ordensmann wurde er, weil ihn das Evangelium sehr persönlich anspricht und er in der kirchlichen Jugendarbeit und durch glaubwürdige Priester und Ordensleute viel Ermutigung erfuhr, sich auf den Weg der Nachfolge Jesu zu machen. Für das Leben in der Ordensgemeinschaft mit vielen schönen Seiten wie auch herausfordernden Schwierigkeiten ist Bruder Andreas dankbar; seine unterschiedlichen Aufgaben und besonders die vielfältigen Kontakte mit kirchlich geprägten Personen, mit Zweiflern und Atheisten, mit Flüchtlingen, mit Menschen am Rand der Gesellschaft lassen ihn etwas von der Großzügigkeit und Weite Gottes erahnen.
In seiner freien Zeit liest Bruder Andreas gerne, vor allem Lyrik. Aber er greift auch selbst zum Stift und schreibt u. a. Gedichte. Seine literarische Arbeit ist mehrfach ausgezeichnet worden. Zwei seiner neueren Veröffentlichungen tragen die Titel „Ganz knapp. Gedichte an der Schwelle zu Gott“ und „Wer alles gibt, hat die Hände frei. Mit Charles de Foucauld einfach leben lernen“.
DOMRADIO.DE: Heiligsprechung des Wüsteneremiten Charles de Foucauld (2022)
