Aung San Suu Kyi

Aung San Suu Kyi zu Flüchtlingskrise / © Aung Shine Oo (dpa)

Suu Kyi ist die Tochter des 1947 ermordeten Unabhängigkeitshelden General Aung. Sie wächst im Ausland auf, lebt in Oxford, ehe sie 1988 in die Heimat an das Totenbett ihrer Mutter eilt. Sie bleibt und setzt sich an die Spitze einer Protestbewegung, die das Militär nach gut 25 Jahren von der Macht fegen will. Die Militärjunta schlägt den Aufstand nieder, dann richtet sie 1990 Wahlen aus, ignoriert den haushohen Gewinn der NLD aber und versucht, Suu Kyi totzuschweigen.

Doch die Frau bleibt ein Stachel im Fleisch der Militärs, besonders mit dem Friedensnobelpreis, den sie 1991 für ihren gewaltlosen Widerstand erhält. Erst 2010 kommt sie frei, nach umstrittenen Wahlen der Junta. 2012 tritt die NLD bei Nachwahlen zum Parlament an und räumt 43 von 45 Sitzen ab. Suu Kyi zieht ins Parlament ein.

In den Niederungen der Politik bekommt ihr Ruf als Freiheitsikone aber Kratzer. Sie sei zu nah an der Regierung von Gnaden des Militärs, sagen einige. Sie sei zu autokratisch in der Partei, sagen andere. Menschenrechtler enttäuscht sie, weil Suu Kyi die vom Volk bejubelte staatliche Verfolgung der muslimischen Rohingya-Minderheit nicht anprangert. "Ich wollte nie eine Ikone sein, Ikonen hängen an der Wand herum und tun nichts. Ich bin Politikerin", sagt sie dazu trocken.

(Quelle:dpa)