Gunter Demnig wurde am 27. Oktober 1947 in Berlin geboren. Er wuchs in Nauen und Berlin auf. Nach dem Abitur 1967 studierte er Kunstpädagogik an der Hochschule für Bildende Künste in Berlin, wo er auch Industrial-Design belegte. 1974 legte er an der Kunsthochschule Kassel das Erste Staatsexamen ab.
Im gleichen Jahr begann Demnig ein Kunststudium an der Universität Kassel. Ab 1977 übernahm er zwei Jahre lang die Planung, Bauleitung und -ausführung von Denkmalsanierungen. Von 1980 bis 1985 war er künstlerisch-wissenschaftlicher Mitarbeiter im Fachbereich Kunst der Uni Kassel.
1985 eröffnete Demnig ein eigenes Atelier in Köln und arbeitete bei mehreren Projekten mit. Ab 2011 hatte er sein Atelier im Kunstzentrum-Signalwerk in Frechen bei Köln. Derzeit verlegt der Künstler seinen Schaffensschwerpunkt ins hessische Alsfeld. Ausschlaggebend seien dafür vor allem praktische Gründe wie die zentrale Lage zwischen Frankfurt und Kassel. Zudem soll dort ein kleines Museum mit Werken des Bildhauers eingerichtet werden. Seine Ehefrau, die Pädagogin und Historikerin Katja Demnig (41), stammt aus Hessen.
Demnigs bekanntestes Projekt sind die sogenannten Stolpersteine für Menschen, die in der NS-Zeit deportiert und meist ermordet wurden. Die Steine versieht er mit den Namen und Lebensdaten der Opfer und verlegt sie vor deren letzten freigewählten Wohnungen im Straßen- oder Gehwegpflaster. Mit rund 70.000 verlegten Steinen in 21 Ländern hat sich das Projekt inzwischen zum weltweit größten dezentralen Mahnmal entwickelt. (kna)