Künstler Gunter Demnig erhält Karl-Küpper-Preis

Für Engagement und Zivilcourage

Der Künstler und Stolperstein-Erfinder Gunter Demnig erhält den Karl-Küpper-Preis 2024. Die mit 10.000 Euro dotierte Auszeichnung ehre sein herausragendes Engagement und seine Zivilcourage für eine vielfältige Stadtgesellschaft.

Der Künstler Gunter Demnig, Erfinder der Stolpersteine / © Harald Oppitz (KNA)
Der Künstler Gunter Demnig, Erfinder der Stolpersteine / © Harald Oppitz ( KNA )

Die Stadt Köln teilte am Donnerstag die Entscheidung mit. Zudem würdige der Preis den steten Einsatz des 77-jährigen Künstlers, mit den sogenannten Stolpersteinen die Erinnerungen an Opfer des Nationalsozialismus lebendig zu halten. Der Preis (10.000 Euro) war vor vier Jahren zum 50. Todestag des Karnevalisten Karl Küpper im Gedenken an sein couragiertes Engagement gegen den Nationalsozialismus ins Leben gerufen worden.

Künstler Gunter Demnig verlegt Stolpersteine / © Harald Oppitz (KNA)
Künstler Gunter Demnig verlegt Stolpersteine / © Harald Oppitz ( KNA )

Die Auswahl der Preisträger obliegt einer Jury aus fünf Personen, darunter Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos), der Präsident des Festkomitees Kölner Karneval, Christoph Kuckelkorn, der Vorsitzende der Freunde und Förderer des Kölnischen Brauchtums, Bernhard Conin, der Direktor des NS-Dokumentationszentrums in Köln sowie Vertreter der Familie von Karl Küpper. Die Preisverleihung ist am 6. Dezember.

Steine aus Messing

Die Kunstaktion Stolpersteine läuft seit 1992. Im vergangenen Jahr verlegte Demnig in Nürnberg den 100.000 Stolperstein. Die Steine aus Messing erinnern in 1.200 deutschen Kommunen und weiteren 30 Ländern an NS-Opfer vor deren früherem Wohn- oder Wirkungsort: Jüdinnen und Juden, Sinti und Roma, Homosexuelle, an Menschen mit Behinderung und politisch oder religiös Verfolgte. Damit gelten sie heute als das größte dezentrale Mahnmal der Welt.

Stolpersteine von Gunter Demnig

Über 70.000 Stolpersteine hat er schon verlegt - fast überall in Europa erinnern sie an das Schicksal von deportierten Juden. Doch am Ziel ist der Künstler Gunter Demnig noch längst nicht. Junge Menschen könnten anhand von Einzelschicksalen die NS-Verbrechen besser aufarbeiten, sagte er im Interview der Deutschen Presse-Agentur. Deshalb will er noch viel mehr Stolpersteine vor Häusern verlegen, in denen die Menschen einst lebten.

Gunter Demnig verlegt 70.000. Stolperstein / © Thomas Rohnke (epd)
Gunter Demnig verlegt 70.000. Stolperstein / © Thomas Rohnke ( epd )
Quelle:
KNA