Quell ihrer Lebensfreude und der Liebe zu den Menschen ist das Erleben der Gegenwart Gottes und das Vertrauen darauf, „dass Gott will, dass es mich gibt und es mir gut geht“. Ordensschwester zu sein ist für Schwester Hannah untrennbar damit verbunden, sich in den Dienst der Mitmenschen zu stellen: „da sein, wenn‘s drauf ankommt“, „Freud und Leid gemeinsam tragen“, Unaufgeregtheit, tiefe Gespräche – manchmal sehr direkt, wenn nötig kampfbereit – sowohl miteinander als auch zum Schutz anderer …
Zunächst war ihr die Idee fremd, in einen Orden einzutreten. In der Absicht, ihr Leben diesem Gott zurück zu schenken, den sie als so lebensbejahend erfahren hatte, fiel die Entscheidung anders. An den Dominikanerinnen von Bethanien beeindruckte sie, „dass das Jetzt zählt und nicht die Vergangen-heit. Die Vergangenheit prägt uns zwar, nagelt uns aber nicht darauf fest für immer ‚SO‘ zu sein. Jeder Mensch hat vor Gott und den Menschen die Chance zum Neuanfang, darin konnte ich mich, meinen Blick auf die Menschen und meine Gotteserfahrung wiederfinden“, so Schwester Hannah.
Nach dem Theologiestudium in Bonn wechselte sie bald nach Lettland, wurde dort Priorin, absolvierte Ausbildungen zur Geistlichen Begleiterin, zur Mitarbeiterin in kirchlichen Archiven und in Themenzentrierter Interaktion (TZI). Ihr besonderes Engagement der Seelsorge in einem Frauengefängnis in Riga. Zudem war sie Dozentin im Bibelstudium für Erwachsene und ein Jahr Leiterin der Studienabteilung des Höheren Instituts für Religionswissen-schaften, organisierte eine TZI-Grundausbildung in Lettland und war drei Jahre Vorsitzende der lettischen Ordenskonferenz. Archivarin ihres Ordens ist sie schon von 2014 an; Ratsmitglied der Generalleitung ihres Ordens seit 2017 und Aufsichtsratsmitglied der Bethanien-Kinderdörfer seit 2021. Zurzeit lebt Schwester Hannah im Dominikanerinnen-Konvent in Bonn.