Heiliger Laurentius

Der heilige Laurentius in seiner Grabeskirche / © Martin Biallas (DR)
Der heilige Laurentius in seiner Grabeskirche / © Martin Biallas (DOMRADIO.DE)

Laurentius soll auf einem Landgut in Osca, dem heutigen Huesca im Nordosten Spaniens geboren worden sein und eine gute Ausbildung genossen haben. Später soll er nach Rom gekommen sein. Dort war er einer von sieben Diakonen der römischen Gemeinde unter Papst Sixtus II.

Hinrichtung durch Valerian

Papst Sixtus hat Laurentius der Überlieferung nach kurz vor seiner eigenen Enthauptung durch den Christenverfolger Kaiser Valerian das Kirchenvermögen an Laurentius übergeben. Dieser verteilte es an die Leidenden und Armen, obwohl der Kaiser Anspruch auf die Schätze erhoben hatte.

Auf die Frage des Kaisers nach dem Kirchenvermögen soll er geantwortet haben, die Armen seien das Vermögen der Kirche. Daraufhin ließ Valerian Laurentius hinrichten.

Der 10. August gilt als Todestag

Die Legende erzählt, Valerian habe Laurentius auf einem glühenden Rost über einem Feuer zu Tode foltern lassen. Daher rührt wohl auch die Darstellung des Heiligen mit einem solchen Rost, die man in etlichen Kirchen findet. Eine andere Überlieferung sagt, er sei enthauptet worden. Schon bald nach seinem Tod rankten sich jedenfalls viele Legenden um den Heiligen.

Eine Schriftensammlung aus dem sechsten Jahrhundert nennt als seinen Todestag den 10. August 258. Noch heute ist dies in der katholischen Kirche sein Gedenktag, der sogar den Rang eines Festes innehat, aber auch bei evangelischen, orthodoxen und anglikanischen Christen. Die armenisch-apostolische Kirche feiert seinen Gedenktag am 11. August.

Verehrung des Heiligen

In der Stadt Wuppertal ist der 10. August sogar ein Hochfest. Denn Laurentius wird dort schon seit über 1000 Jahren als Schutzpatron verehrt. Die Wuppertaler Laurentiuskirche wurde 2013 durch Papst Franziskus sogar in den Stand einer Basilika Minor erhoben. In Wuppertal hat sich auch der Brauch gehalten, in der "Aktion Laurentiusbrot" durch die Weitergabe von gesegnetem Brot gegen Spende in jedem Jahr ein caritatives Projekt zu unterstützen. In diesem Jahr kommt der Erlös der "Hochwasserhilfe Wuppertal" zugute. Und auch sonst feiert die Stadt Wuppertal "ihren" Patron mit mit einer ganzen Festoktav.

Die Laurentiusverehrung kennt viele Formen. Gesegnete Laurenzikohlen bieten Schutz vor Feuer, der Laurentiussegen hilft bei seelischen Qualen oder Verbrennungen und Winzer bringen dem heiligen Laurentius am Festtag die Erstlingstrauben. Der Heilige ist außerdem der Patron der Bäcker, Brauer, Köche, Glasbrenner und vieler anderer.

Laurentius und die Sternschnuppen

Jedes Jahr in der ersten Augusthälfte zieht ein wiederkehrender Meteoritenstrom über den Himmel. Während dieser Tage sind am Nachthimmel unzählige Sternschnuppen zu beobachten. Da sie oft am Laurentiustag erscheinen, werden sie auch "Laurentiustränen" oder "Tränen des Laurentius" genannt. Eine Bauerregel besagt: "Sankt Lorenz kommt in finstrer Nacht ganz sicher mit Sternschnuppenpracht".

Fachleute bezeichnen diese Meteoriten als Perseidenstrom. Es sind Partikel einer Staubspur, die ein Komet hinterlassen hat. (Erzbistum Köln Presse, DR, Stand: 10.08.23)

Quelle:
EBK

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