Erzabt Jeremias Schröder wurde am 8. Dezember 1964 als Sohn eines Kaufmanns und einer Drogistin in Mindelheim geboren und wuchs in Bad Wörishofen und Dorschhausen auf. Nach dem neusprachlichen Abitur 1984 trat er in die Erzabtei St. Ottilien ein, wo er 1985, nach dem Noviziat, die Gelübde ablegte.
Er studierte dann von 1985 bis 1990 Philosophie und Theologie in Rom und von 1990 bis 1994 Geschichte in Oxford. Gleichzeitig war er nach seiner Priesterweihe 1992 Spiritual bei den Benediktinerinnen von Stanbrook.
Nach St. Ottilien zurückgekehrt war er 1994 bis 2000 Sekretär des Erzabtes Notker Wolf, Zelator (=Zweiter Novizenmeister), Archivar und Schriftleiter der Zeitschrift "Missionsblätter" und des "Jahrbuchs St. Ottilien". Er wirkte außerdem bei der China-Arbeit des Ordens mit.
Im Oktober 2000 wurde er auf Lebenszeit zum Erzabt von St. Ottilien gewählt und geweiht und damit zugleich Leiter der Missionsbenediktiner-Kongregation. 2012 trat er im Zuge der vom Kongregationskapitel beschlossenen Ämtertrennung von der Leitung der Erzabtei zurück, bleibt aber Präses der Kongregation von St. Ottilien. 2021 wurde Schröder vom Heiligen Stuhl zum Abt Adminstrator des Klosters am St. Georgenberg (Tirol) ernannt. 2022 wurde er zudem zum Abtpräses widergewählt.
Bei ihrer internationalen Versammlung der Beneditkiner im September 2024 haben ihn 215 Äbte zum neuen Abtprimas gewählt. Damit vertritt Abtprimas Jeremias Schöder gut 22.000 Mönche weltweit. Sein bisheriges Amt als Abtpräses der Missionsbenediktiner von St. Ottilien übergab Schröder an seinen bisherigen Stellvertreter Abt Michael Reepen OSB von der Abtei Münsterschwarzach in Franken. Dieser übernimmt das Amt bis zur Neuwahl des Abtpräses durch das Generalkapitel der Missionsbenediktiner im Januar 2025.
Abtprimas Jeremias spricht neben Deutsch fließend Italienisch, Englisch, Französisch, Spanisch.
Sein Wappenspruch ist "respice stellam – Schau auf den Stern" aus einer Predigt des Heiligen Bernhard von Clairvaux zum Lob der Gottesmutter ("Wenn Du in den Wellen des Stolzes unterzugehen drohst, in Ehrgeiz, Neid, Verleumdung: schau auf den Stern, ruf Maria an!"). (Quelle: Orden-online, Erzabtei St. Ottilien)