Heinrich Böll wurde am 21. Dezember 1917 in Köln geboren und starb am 16. Juli 1985 in Kreuzau-Langenbroich (Eifel). Als einer der bedeutendsten Schriftsteller der Nachkriegszeit erhielt er 1972 den Literaturnobelpreis. Immer wieder bezog er Stellung zu aktuellen politischen und gesellschaftlichen Themen. Den größten Streit um seine Person gab es, als Böll 1972 im "Spiegel" zum Umgang des Staates mit der Baader-Meinhof-Gruppe Stellung bezog.
1974 nahm er den aus der Sowjetunion ausgewiesenen Schriftsteller Alexander Solschenizyn auf, dessen Manuskripte er zuvor in den Westen gebracht hatte. Ab Ende der 70er Jahre machte er sich für die Friedensbewegung stark und bekundete Sympathie für Vorläufergruppierungen der Grünen. Die Partei hat eine ihrer Stiftungen nach ihm benannt.
Sein Verhältnis zur katholischen Kirche ist gespalten. Nicht den Glauben oder die Botschaft der Bibel lehnte er ab, sondern die Institution Amtskirche.
Entsprechend stellte er 1969 die Kirchensteuer-Zahlungen ein, was er aber nicht als Austritt gewertet sehen wollte. Es kam zu einer Kontroverse mit dem Kölner Generalvikariat. 1976 traten Böll und seine Frau Annemarie schließlich aus. Nach seinem überraschenden Tod wurde er auf eigenen Wunsch am 19. Juli 1985 von dem befreundeten Malerpriester Herbert Falken katholisch beerdigt. Sein Sohn Rene Böll gestaltete das Grab auf dem Friedhof in Bornheim-Merten.