Der tschechische Soziologe, Religionsphilosoph und römisch-katholischer Priester Tomas Halik wurde am 1. Juni 1948 in Prag geboren.
Am 21. Oktober 1978 wurde Tomas Halik heimlich in Erfurt durch Bischof Hugo Aufderbeck zum Priester geweiht. Er war enger Mitarbeiter von Kardinal Tomášek und Václav Havel. Er ist Professor für Soziologie an der renommierten Prager Karls-Universität und Pfarrer der Akademischen Gemeinde Prag.
Während des Sozialismus in der damaligen Tschechoslowakei war Halik in der katholischen Untergrundkirche aktiv. Als Untergrundpriester hielt Halik geheime Seminare ab; zu seinem Dissidentenzirkel gehörten auch die Brüder Havel. Er galt als enger Freund des 2011 gestorbenen früheren Präsidenten Vaclav Havel.
Halik ist Autor zahlreicher Bücher, die auch ins Deutsche übersetzt wurden, darunter "Glaube und sein Bruder Zweifel" und "Nicht ohne Hoffnung".
Benedikt XVI. verlieh ihm den Ehrentitel päpstlicher Prälat. 2010 erhielt er den Romano-Guardini-Preis. 2014 wurde er mit dem Templeton-Preis, der höher dotiert ist als die Nobelpreise, ausgezeichnet. Am 21. Oktober 2019 verlieh ihm der deutsche Botschafter Christoph Israng das Bundesverdienstkreuz erster Klasse in Prag. (dpa/kna 22.10.2019)