Bistum Regensburg kündigt Sparprozess an

"Das finanzielle Korsett wird enger"

Das Bistum Regensburg leitet einen Sparkurs ein. Vor allem die steigenden Personal- und Baukosten erfordern eine stärkerer Disziplin im Hinblick auf die künftige Aufgaben. Auf drei Jahre ist ein Diskussionsprozess dafür angelegt.

Symbolbild: Kirche und Geld / © Harald Oppitz (KNA)
Symbolbild: Kirche und Geld / © Harald Oppitz ( KNA )

"Das finanzielle Korsett wird enger", erklärte Generalvikar Michael Fuchs anlässlich der Finanzpressekonferenz des Bistums am Mittwoch in Regensburg. Steigende Kosten vor allem im Bausektor und beim Personal "zwingen uns zu noch stärkerer Disziplin und zu einem umfassenden Nachdenken über die künftig zu leistenden Aufgaben". In einem auf zunächst drei Jahre angelegten Diskussionsprozess will das Bistum laut Fuchs "Schwerpunkte identifizieren und gleichzeitig erwägen, was wir mit Bedacht loslassen können". Solide Rücklagen ermöglichten ein planendes und strukturiertes Vorgehen.

Gesamtaufwendungen von 371 Millionen Euro

Der Jahresabschluss der Diözese für 2018 weist ein Plus von 7,2 Millionen Euro bei Gesamtaufwendungen von 371 Millionen Euro aus. Im Vorjahr war das positive Ergebnis noch elfmal höher. Zur Begründung wurde auf die um 1,7 Prozent niedrigeren Kirchensteuereinnahmen und die Nullzinspolitik verwiesen. Das Finanzergebnis der Diözese ging demnach um rund 26 Prozent zurück.

Das Eigenkapital des Bistums betrug Ende 2018 fast 907 Millionen Euro. Ein Großteil davon bestand aus Rücklagen für Sanierungen, Pensionen und andere künftige Verpflichtungen. Handlungsspielräume eröffne dagegen der nicht bereits verbindlich verplante Teil dieses Vermögens in Höhe von rund 155,3 Millionen Euro, hieß es.

Höchste Transparenzstandards

Am selben Tag wurden zum zweiten Mal Bilanzen der 20 wichtigsten Rechtsträger des Bistums veröffentlicht. Sie tragen einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk unabhängiger Wirtschaftsprüfer und wurden demnach einheitlich nach den Regeln des Handelsgesetzbuches erstellt. Damit erfüllt das Bistum nach eigenen Angaben "die höchsten Transparenzstandards, die die deutsche Gesetzgebung kennt".

Die Rechnungen können auf der Webseite www.zahlengesichter.de eingesehen werden. Alle 20 Körperschaften, darunter die Caritas, die Katholische Jugendfürsorge und die Schulstiftung, kamen im Berichtsjahr auf ein Eigenkapital von zusammen gut 1,68 Milliarden Euro. Ihr Nettovermögen belief sich in der Summe auf über 550 Millionen Euro.


Quelle:
KNA