2019 war mit einem Defizit von rund 22,9 Millionen Euro kalkuliert worden. Wie die Diözese weiter mitteilte, ergibt sich das erwartete strukturelle Defizit im Wesentlichen durch höhere Rückstellungen für die künftigen Pensionszahlungen insbesondere für Priester und verbeamtete Lehrer. Ausgeglichen werde das Defizit durch eine Entnahme aus den dafür gebildeten Pensions- und Beihilferücklagen des Bistums.
Erste Schritte zur Konsolidierung
Der Finanzdirektor des Bistums, Christof Molitor, wies den Angaben zufolge darauf hin, dass erste Schritte zur Konsolidierung der Bistumsfinanzen eingeleitet worden seien. So sollen bis Ende 2024 20 Millionen Euro eingespart werden - pro Jahr vier Millionen Euro. Auch die Einführung von Schulgeld an den hessischen Schulen des Bistums seit diesem Schuljahr solle zur Konsolidierung beitragen.
"Darüber hinaus werden die Verbeamtungen für Lehrerinnen und Lehrer komplett zurückgefahren", hieß es. Auch die Zuweisungen an die Caritas und an die Pfarreien würden bis 2024 jährlich um zwei Prozent gekürzt.
Rücklage für Pastoralen Weg
Für den "Pastoralen Weg" des Bistums - also dem bis 2030 laufenden Prozess der geistlichen und strukturellen Erneuerung der Kirche in der Diözese - werde eine Rücklage von fünf Millionen Euro geschaffen, hieß es weiter. Damit sollen unter anderem innovative pastorale Projekte unterstützt werden.
"Es ist sinnvoll und notwendig, dass wir finanzielle Mittel haben, um die anstehenden Veränderungen des Pastoralen Weges auch wirklich angehen zu können", sagte der Mainzer Weihbischof Udo Markus Bentz. Die 134 Seelsorgeeinheiten der Diözese sollen im Zuge des Pastoralen Weges in voraussichtlich 50 Pfarreien zusammengeführt werden, wie es hieß.
Großteil der Einnahmen aus Kirchensteuer
Der Kirchensteuerrat des Bistums verabschiedete den Wirtschaftsplan für 2020 mit einem Volumen von 357,1 Millionen Euro. Das seien 6,8 Prozent mehr als 2019. Ein Großteil der Einnahmen wird aus der Kirchensteuer kommen - insgesamt rechnet die Finanzverwaltung 2020 mit Kirchensteuereinnahmen in Höhe von rund 232,6 Millionen Euro.