Kohlgraf äußerte sich am Donnerstag anlässlich des von der Finanzverwaltung des Bistums vorgelegten und vom Kirchensteuerrat der Diözese verabschiedeten Jahresabschlusses 2017. "Das Bistum Mainz schließt das Geschäftsjahr 2017 mit einem Jahresfehlbetrag in Höhe von 7,15 Millionen Euro ab", heißt es im Bericht zu den Finanzen.
Dieser Verlust sei insbesondere auf die Verminderung des Rechnungszinses für die Pensions- und Beihilferückstellungen zurückzuführen. Dieses Defizit sei aber durch Entnahmen aus Rücklagen ausgeglichen worden, so dass sich ein "Bilanzgewinn von null Euro" ergebe. Der Jahresabschluss sei nach den handelsrechtlichen Vorschriften in der für große Kapitalgesellschaften vorgeschriebenen Form aufgestellt worden.
Finanzdirektor der Diözese
Auch für das Jahr 2018 werde "mit einem Jahresfehlbetrag gerechnet", kündigte das Bistum an. Der Finanzdirektor der Diözese, Christof Molitor, bezifferte auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) diesen für 2018 erwarteten Jahresfehlbetrag auf "etwa 26 Millionen Euro".
Im laufenden Jahr 2018 haben sich den Angaben zufolge die Kirchensteuereinnahmen in der Diözese bis einschließlich Juli mit minus 7,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr negativ entwickelt. Kohlgraf sagte: "Unsere Strukturen werden sich an der voraussichtlichen Entwicklung der Katholikenzahlen in den Dekanaten, dem pastoralen Personal, das uns zur Verfügung steht, und geringer werdenden finanziellen Mitteln ausrichten müssen."
Kirchen, Klöster, Schulen
Dem Jahresabschluss 2017 zufolge beläuft sich die Bilanzsumme auf 1,23 Milliarden Euro. Vom Gesamtvermögen an Grundstücken und Bauten in Höhe von 255,9 Millionen Euro zum 31. Dezember 2017 entfallen demnach knapp 90 Prozent auf kirchliche Gebäude wie Kirchen, Klöster, Schulen, Kindertageseinrichtungen sowie Bildungs- und Tagungshäuser.
Neben dem Sachanlagevermögen seien die Wertpapiere des Anlagevermögens im Umfang von 863,8 Millionen Euro der größte Aktivposten. Dem Wertpapiervermögen stünden aber Verpflichtungen in gleicher Höhe insbesondere aus der Altersversorgung für Geistliche und Lehrer sowie der Bauerhaltung gegenüber. Das Bistum und die Pfarreien unterhalten den Angaben zufolge rund 1.700 Immobilien. Die Gesamterträge summieren sich auf 311,3 Millionen Euro, wovon der Großteil aus Kirchensteuern stamme (221,3 Millionen Euro).