Zudem überhörten Politiker "mit Leichtigkeit die begründeten Ratschläge der Wissenschaft zur Situation des Planeten", ergänzte Franziskus am Montag im Vatikan.
Papst fordert unverletzliche Normen
In seiner Rede vor der Vollversammlung der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften forderte der Papst die Aufstellung "unverletzlicher Normen" zum Schutz des Ökosystems, bevor es zu spät sei. Es bestehe die Gefahr, dass Profitgier zu "unumkehrbaren Schäden nicht nur der Umwelt, sondern auch des Zusammenlebens, der Demokratie, Gerechtigkeit und Freiheit" führten. Auch Kriege verursachten "immer schwerere Schäden für die Umwelt und den moralischen und kulturellen Reichtum der Völker", so der Papst.
Menschen halten sich für Herrscher der Natur
Wissenschaftler müssten die sozialen Auswirkungen der "Krise des Klimawandels" aufzeigen. Dies müsse unabhängig von politischen, wirtschaftlichen und finanziellen Interessen geschehen. Die Forscher müssten auch nach Lösungswegen für die künftige Wasserversorgung und die Lebensmittelsicherheit suchen.
In einer modernen Welt hielten sich die Menschen oft für Herrscher über die Natur, in Wirklichkeit seien sie jedoch "Mitarbeiter zum Erhalt und der Entwicklung der Lebewesen und der Biodiversität des Planeten", so der Papst.
Die Vollversammlung der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften begann am Freitag und endet am Dienstag. In diesem Jahr debattiert sie über die Auswirkungen von Wissenschaft und Technik auf Gesellschaft und Umwelt.