Seit mehr als 160 Jahren engagiert sich der Deutsche Verein vom Heiligen Lande für die Menschen im Nahen Osten und wurde Gastgeber für unzählige Pilger aus Deutschland. Die seit einem Jahr wütende Corona-Pandemie hat den Deutschen Verein vom Heiligen Lande und seine Einrichtungen hart getroffen.
Die Not der Mitarbeitenden
Für die Mitarbeitenden des Heiligland-Vereins ist der strenge Lockdown existenzbedrohend. Die beiden Gästehäuser des Heiligland-Vereins, das Paulus-Haus in Jerusalem und das Pilgerhaus Tagbha am See Gennesaret, mussten schließen. Nur sehr wenige Mitarbeitende konnte der Verein halten. Durch die Entlassung in die Kurzarbeiterzeit konnten zumindest Mitarbeitende im israelischen Kernland unterstützt werden.
Aus seinen Sozialfonds versucht der Verein die Mitarbeitenden aus den Palästinensergebieten, die keine finanziellen Zuwendungen erhalten und seit einem Jahr von ihrem Ersparten leben müssen, unter die Arme zu greifen. "Aber unsere Sozialfonds sind auch nicht unendlich gefüllt", sagt Dr. Georg Röwekamp, Leiter des Gästehauses in Tabgha.
Die fehlenden Einnahmen aus der Palmsonntagskollekte 2020 und das Ausbleiben von Pilgergästen haben ein tiefes Loch in die Finanzen des Vereins gerissen.
Soziale Einrichtungen im Strudel von Corona
Auch die vielfältigen sozialen und kulturellen Einrichtungen des Heiligland-Vereins sind vom Lockdown betroffen. Dazu gehören zum Beispiel die interreligiöse und multilinguale Schmidt-Schule für Mädchen in Jerusalem, die Begegnungsstätte für Behinderte Beit Noah in Tagbha, ein Pflegeheim für christliche und muslimische Palästinenserinnen oder Projekte, die für die interreligiöse Friedens- und Versöhnungsarbeit des Vereins stehen. "Das tut uns sehr weh," sagt Pressesprecherin Tamara Häußler. "Der Bedarf wird immer größer, aber es fehlen uns immer mehr die Mittel.“
Kreativ und ideenreich
Doch das kleine Team des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande lässt sich nicht unterkriegen. Flexibel versuchen sie, auf die sich ständig wandelnde aktuelle Lage einzugehen. Das Gästehaus in Tagbha ist mittlerweile wieder geöffnet – für Gäste aus Israel, die geimpft worden sind. "Einheimische Gäste entdecken das Paradies," sagt Röwekamp. Die neuen Gäste bringen für den Heiligland-Verein erste dringend benötigte Einnahmen.
Doch eines ist klar – erst im Herbst oder vielleicht sogar erst im kommenden Jahr wird wieder eine große Zahl an Touristen nach Israel kommen können. Bis dahin lebt der Verein von den letzten Reserven.
Dringender Appell
"Wir stehen für die Idee, den Christinnen und Christen im Heiligen Land Zukunft zu geben", sagt Häußler. Die Zeit wird knapp, weil wegen der aktuellen Lage immer mehr Christen das Land verlassen. Auch der Heiligland-Verein mit seinen vielen Projekten und Angeboten für Pilger sieht besorgt in die Zukunft. Denn auch dieses Jahr verhindert Corona die dringend benötigten Einnahmen aus der Palmsonntags-Kollekte.
Und deshalb hofft das Team im Namen aller Mitarbeitenden im Heiligen Land auf großzügige Spenden oder neue Mitglieder, die durch ihre jährlichen Beiträge eine wichtige Stütze für die pastorale, soziale und Frieden stiftende Arbeit des Vereins vom Heiligen Lande sind. Unter dem Link https://www.dvhl.de/palmsonntag stehen alle Informationen bereit.