Annette Schavan, Deutschlands Botschafterin beim Vatikan, hat sich aus Rom verabschiedet. Ihr Abschied falle in eine Zeit großer gesellschaftlicher Umbrüche, in denen Bisheriges grundsätzlich in Frage gestellt werde, sagte sie bei einem Sommerfest in der Botschafterresidenz am Donnerstagabend. Daher gebe es eine große Notwendigkeit nach fundierter Führung und Werten, weil Slogans nur eine vermeintliche Sicherheit vorgaukelten.
In diesen Tagen, da in Brüssel die Zukunft der EU auf dem Spiel stehe wie seit Jahrzehnten nicht mehr, seien Politik und Diplomatie neu gefordert, für Frieden und Zusammenhalt zu arbeiten. Um der Zukunft der jungen Generation willen gelte es, für Dialog zu werben, auch wenn er schwierig sei. Christen und die christliche Tradition leisteten für die Menschenwürde immer wieder einen unverzichtbaren Beitrag. Das sei in Rom immer wieder spürbar gewesen.
Bereits am Dienstag hatte sie ihren Abschiedsbesuch bei Papst Franziskus absolviert. Als erste Frau auf diesem Posten war Schavan vier Jahre lang Deutschlands Botschafterin beim Heiligen Stuhl.