Predigten

Kardinal Woelki an Palmsonntag

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DOMRADIO.DE hat am Palmsonntag das Pontifikalamt aus dem Kölner Dom mit Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki übertragen. In seiner Predigt rief dieser dazu auf, die Botschaft vom Leiden, Sterben und Auferstehen Jesu zu bezeugen. 

"Heute Hui, morgen pfui", das kenne man aus vielen Lebensbereichen - aus der Welt des Fußballs und der Politik beispielsweise, so der Kölner Erzbischof am Palmsonntag im Kölner Dom. Das Motto "Heute Hosianna, morgen kreuzigt ihn" bestimme auch die Ereignisse, auf die sich Christen am Palmsonntag besinnen. "Wie kann das sein? Wie kann eine Stimmung in nur wenigen Tagen so derart kippen?", fragt Woelki in den Dom hinein. 

Eine Stimmung schwenke immer dann besonders schnell um, wenn Erwartungen enttäuscht würden. "Große Erwartungshaltungen werden in unseren Zeiten häufig durch die Massenmedien oder soziale Netzwerke geschürt", führt der Kardinal aus. "Sie sollen perfekte Vorbilder sein, die wir anhimmeln können, die uns nach dem Munde sprechen. Aber wehe, diese Person macht plötzlich ihr eigenes Ding." 

Jesus, der Sohn Gottes aber habe den Erwartungen der Menschen damals nicht entsprochen. Wer in ihm -rein menschlich gedacht- einen politischen Anführer sah, der die Römer vertreiben würde, "der wurde ebenso enttäuscht wie derjenige, der von ihm Wunderheilungen auf Knopfdruck erwartete". 

Jesus vertraue seinem Vater.  Gott vertrauen heiße, ihm mehr zu vertrauen als den Menschen und zwar um ihretwillen". Das sei "die Lektion des Palmsonntags". Dieses Vertrauen indes werde nicht mit Glanz und Gloria belohnt. Es mündet in den Karfreitag. "Es ist kein Weg des Zuspruchs", sondern "ein Weg des Glaubens". 

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