Vor kurzem hatte das Oberste Gericht die Befreiung vom Militärdienst sogenannter Jeschiwa-Studenten für nicht rechtens erklärt.
Die israelische Armee klagt bereits seit Längerem über einen Soldatenmangel und ist an mehreren Fronten in militärische Konflikte verwickelt. Neben den Kämpfen im Gazastreifen und an der nördlichen Grenze zum Libanon ist das Militär auch in Auseinandersetzungen mit den Huthi-Rebellen im Jemen involviert.
Jahrzehntelang umstritten
Die Ausnahmeregelung zur Befreiung der Jeschiwa-Studenten war jahrzehntelang in Israel umstritten. Sie galt seit der Gründung Israels im Jahr 1948. Damals war die Zahl der Ultraorthodoxen jedoch noch sehr gering. Der erste Premierminister Israels, David Ben-Gurion, hatte einer Wehrpflichtbefreiung für Ultraorthodoxe zugestimmt, um politische Mehrheiten zu sichern. Die Gruppe der sogenannten Haredim ist mittlerweile jedoch die am schnellsten wachsende Bevölkerungsgruppe in Israel.
Seit Beginn des Gaza-Krieges hatten mehrere Petitionen gefordert, die Ungleichbehandlung auf ihre Rechtmäßigkeit zu prüfen. Die Entscheidung und Aufforderung des Gerichts, auch ultraorthodoxe Männer in die Armee einzuberufen, hatte in den vergangenen Wochen zu Protesten in der ultraorthodoxen Gemeinschaft geführt. Dabei waren nach mehreren Berichten auch Polizisten verletzt worden.
Laut Armee verweigern jedoch nicht alle Ultraorthodoxen den Dienst. Einige meldeten sich am Sonntag bereits zum Dienst.