Trotz höherer Gesamterträge und großer Kostendisziplin habe kein positives Ergebnis erzielt werden können, sagte Verwaltungsdirektor Alexander Becker. Ein wesentlicher Grund sei eine zusätzliche Rückstellung für das Krankenhaus Groß Sand in Höhe von 25 Millionen Euro.
Das Krankenhaus Groß-Sand im Hamburger Stadtteil Wilhelmsburg befindet sich seit einigen Jahren in einer wirtschaftlichen Schieflage. Es wird von der katholischen Gemeinde Sankt Bonifatius getragen und vom Erzbistum Hamburg verwaltet. Laut Becker liegt der monatliche Zuschussbedarf in sechsstelliger Höhe. Insgesamt habe das Erzbistum den Träger des Hauses seit 2016 mit rund 27 Millionen Euro unterstützt. Der unterbrochene Verkaufsprozess für das Krankenhaus sei wieder aufgenommen worden. Damit seien Kosten für das Erzbistum verbunden.
Das Erzbistum hat nach eigenen Angaben ein Sanierungskonzept für das 200-Betten-Haus erarbeitet. Es sieht vor, bis 2023 einen ausgeglichenen Haushalt zu schaffen. Die Pläne werden seit Mitte August in einer Lenkungsgruppe mit Vertretern des Erzbistums, der Sozialbehörde, der Krankenkassen und der Kassenärztlichen Vereinigung beraten. Die Sozialbehörde hatte erklärt, sie sei bereit, die Sanierung zu unterstützen, wenn das Erzbistum Hamburg kooperiere und die Geschäftszahlen der Klinik offenlege.
Verluste wegen Corona-Pandemie
Aufgrund der Corona-Pandemie sei im Sommer ein Einbruch bei den Kirchensteuereinnahmen in Höhe von 15 Millionen Euro befürchtet worden, sagte der Leiter des Controllings, Mathias von Waldenfels.
Inzwischen rechne man aber nur noch mit einem Minus von 10 Prozent beziehungsweise 12 Millionen Euro. Allerdings könne nicht abgesehen werden, wie sich die gegenwärtigen Corona-Verordnungen auswirken. Auch in Bezug auf die weitere Entwicklung der Krise fahre die Erzdiözese "auf Sicht".
Das Erzbistum gab zudem die Jahresabschlüsse für die eigenständigen Körperschaften Erzbischöflicher Stuhl und Erzbischöfliches Amt Schwerin mit 66,5 Millionen beziehungsweise 8,9 Millionen Euro an.
Der Wirtschaftsrat der Erzdiözese hatte den Angaben zufolge den Jahresabschluss der Erzdiözese gebilligt. Er sei von einer Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft worden.